„Ich möchte eine Tech-Company mit 200 bis 400 Mitarbeitern bauen“, sagt „GraphCMS“-Geschäftsführer Michael Lukaszczyk aus Mittelhessen. Mit seinem Datenbanktool können Inhalte auf Apps, Webseiten und andere Plattformen übertragen werden. Das 2017 gestartete Unternehmen wächst schnell und beschäftigt aktuell 16 Mitarbeiter. Für Lukaszczyk ist es nun wichtig, internationales Geschäft zu gerieren – wie für alle 15 Startups, die zusammen mit der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) und dem hessischen Wirtschaftsministerium am 1. Advent nach San Francisco geflogen sind
„Wir wollen Startups fit machen für die internationalen Märkte. Mit einem anspruchsvollen Programm: Mehrere Tage Pitch-Training, Unternehmensbesuche, Vorträge und eigene Präsentationen liegen hinter uns“, berichtet Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der HTAI, kurz vor dem Rückflug. Die „Company Mission“ führte die Unternehmensvertreter vom 2. bis 7. Dezember 2018 ins Silicon Valley, an die Stanford Universität und in die Zentralen von LinkedIn und SAP in Palo Alto.
US-Markt verspricht vielfältige Chancen für Hessen
Zwischen der hessischen und der amerikanischen Wirtschaft bestehen seit vielen Jahrzehnten vielfältige und intensive Verbindungen, die wiederum Anknüpfungspunkte für weiteres Geschäft darstellen. „Im Jahr 2017 wurden Güter im Wert von sieben Mrd. Euro in die USA exportiert, womit diese der wichtigste Handelspartner Hessens sind“, zitiert Dr. Waldschmidt aus der neuen Länderstudie der Hessen Agentur zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und den USA. Alles spreche für die Attraktivität des US-Marktes: „Allein die Größe des Marktes sowie das aktuell hohe Wachstum versprechen vielfältige Chancen.“
Deswegen zieht es auch hessische Startups in die USA. Dirk Rudolf, Geschäftsführer der Lindener FinTecSystems GmbH erklärt: „Die Reise nach San Francisco war für mich persönlich, aber auch für die FinTecSystems von großem Nutzen. Auf der einen Seite haben wir einen engeren Austausch zwischen den hessischen Teilnehmern forcieren können, welcher in Zukunft weiter ausgebaut wird. Auf der anderen Seite haben wir eine faszinierende Stadt kennengelernt und erlebt, wie die Stadt tickt und Firmen, vom kleinen Startup hin zu multinationalen Unternehmen sich nach aussen präsentieren und nach innen arbeiten. Vieles von dem, was ich gesehen habe, werde ich nun mitnehmen in meine Firma, um dort den ein oder anderen Ansatz neu zu denken.“ Murat Karakaya von „CargoSteps“ war nicht zum ersten Mal auf einem Startup-Event in San Francisco. „Wir wollen in den USA Fuß fassen. Unsere Innovationen im Bereich der Luftfracht-Logistik sind gerade für das internationale Fracht-Geschäft sehr gut geeignet“, erklärt Karakaya während der „Company Mission“.
„Wir werben offensiv in den USA“
Die Erschließung des US-Marktes sowie ein Standort in den USA entfalten daher im Softwarebereich eine Signalwirkung, welche die Erschließung weiterer Märkte erleichtert, bilanziert die Studie der Hessen Agentur. „Das gilt auch für andere Segmente“, sagt Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen. „Es ist wichtig, sich mit der Software- und Lernmaschine des Silicon Valley auseinanderzusetzen. Wir können auf diese Weise Impulse für digitale Entwicklungen aufgreifen und in den von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägtenWirtschaftsstandort Mittelhessen importieren.“ Ihle, Dr. Waldschmidt und Bernd Kistner aus dem hessischen Wirtschaftsministerium betonen: „Wir werben offensiv in den USA!“
Quelle: HTAI