Bundesweit gibt es mehr als 20.000 Studiengänge an rund 400 Hochschulen, zudem über 300 Ausbildungsberufe und im Dezember waren in Deutschland über 650.000 offene Jobs gemeldet. Da kann man schon einmal den Überblick verlieren. Zum Glück gibt es in Mittelhessen zur Orientierung die Messe "Chance Gießen". Mit über 200 Ausstellern auf knapp 6.000m² hat sie sich als führende Karrieremesse etabliert.
Am vergangenen Sonntag und Montag war es hier wieder möglich, direkte Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern aufzubauen und sich vor Ort persönlich über aktuelle Berufschancen zu informieren.
Das ist gut so, denn fast 330.000 hessische Fachkräfte gehen bald in den Ruhestand. Gleichzeitig rücken nicht genügend junge Fachkräfte nach. In Mittelhessen stehen aktuell über 8.000 Stellen zur Vermittlung an. Glück hatten da alle Suchenden, die auf der "Chance" vorbeigeschaut haben: Bei den Ausstellern konnte man sich direkt am Messestand bewerben und somit eine Abkürzung nehmen.
Auch der Arbeitskreis "Neue Wege zur Fachkräftesicherung" nutzte die Gelegenheit, um sich vor Ort zu informieren. Im Arbeitskreis des Regionalmanagements Mittelhessen sind seit 2015 Akteure von Handwerkskammer, Agentur für Arbeit, Hessenmetall, JLU Gießen und diverser Wirtschaftsförderungen sowie Innovationszentren aktiv. Für verschiedene Bereiche des Arbeitsmarktes wurden hier bereits Konzepte entwickelt, um zusätzliches Potenzial an Fachkräften für die Region zu aktivieren.
Wer nicht vorbeischauen konnte, es aber dennoch eilig hat: Auf der Plattform Karriere Mittelhessen kann man Schnellbewerbungen absenden. Dort kann man sich auch direkt ein Profil anlegen, von Arbeitgebern gefunden werden, sich einen Jobalarm aktivieren oder einfach so in der Auswahl mittelhessischer Stellenangebote stöbern und inspirieren lassen. Besonders praxisnah: Es gibt hier sowohl einen Azubi- als auch einen Arbeitgeber-Blog. Hier können Inhalte direkt mit potentiellen Bewerber:innen geteilt werden. Das ermöglicht es, tiefere Kenntnisse über die Unternehmen zu erlangen.
Lernen Sie die Plattform hier kennen: www.karriere-mittelhessen.de
Zusammen haben wir gute Gespräche mit allen Standbesucher:innen geführt und die Vorteile der Jobbörse vorgestellt.
Wir freuen uns schon auf die nächste Chance! Mehr Infos dazu finden Sie auf https://www.chance-giessen.de/
Der Hessische Gründerpreis (HGP) zeichnet seit 23 Jahren herausragende Unternehmensgründungen aus Hessen aus. Auf der Pressekonferenz am 30. Januar zum Bewerbungsstart in Hofheim am Taunus gab es Informationen zu Wettbewerbsverlauf und Veranstaltungsprogramm. Außerdem wurde das große Unterstützernetzwerk vorgestellt, und die neuen Boschafter gekürt.
„Der Hessische Gründerpreis ist kein klassischer Business-Wettbewerb, sondern ein lebendiges und sehr hochwertiges Netzwerk. Das spiegelt sich auch in dem großen Angebot wider, dass wir jungen hessischen Unternehmen bieten“, sagt Elisabeth Neumann, Projektleiterin Hessischer Gründerpreis, KIZ SINNOVA gGmbH. „Immer wieder hat es in den vergangenen Jahren aus unserem Netzwerk heraus Aufträge für Unternehmen im Wettbewerb gegeben, Kooperationen oder den Zugang zu Handelsunternehmen.“ Zum umfassenden Paket, dass der Hessische Gründerpreis teilnehmenden Unternehmen bietet, gehören hochwertige Trainings, viel Reichweite und öffentliche Aufmerksamkeit via Social Media, Zeitungen und Zeitschriften sowie TV und Radio, oder ein professionelles Unternehmensvideo für die Teilnehmenden der letzten Wettbewerbsrunde. „Nicht zu vergessen der große Finaltag am 7. November mit Messe, GründerLab und Preisverleihung mit unserem Schirmherrn, dem hessischen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, im Rahmen einer festlichen Abendgala. Und die Chance auf eine Nominierung zum Deutschen Gründerpreis“, so Neumann weiter. Ausgezeichnet wurden am Donnerstag auch aktive Botschafter und Botschafterinnen, die den Hessischen Gründerpreis in ihren Regionen bzw. Branchen unterstützen und somit wichtige Partner im hessischen Gründungs- und Nachfolge-Ökosystems sind.
Gründerpreis-Botschafter für Mittelhessen
Auch 2025 tritt Ökosystemmanager Benjamin Stuchly stellvertretend für das Regionalmanagement Mittelhessen als Botschafter des Preises für die Region Mittelhessen auf. „Wir unterstützen den hessischen Gründerpreis gerne, weil wir der festen Überzeugung sind, dass die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Standorts Hessen nur durch unternehmerischen Nachwuchs, egal ob in der Neugründung, oder als Nachfolge, sichergestellt werden kann.“, so Stuchly. Stellvertretend für Schirmherr Kaweh Mansoori überreichte Referatsleiterin Carolin Friedländer aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum die diesjährigen Botschafterurkunden.
"Wollen Erfolgsgeschichte weiterschreiben"
Nachdem die mittelhessischen Teams „TrackIT Systems“ und „Cleversole“ letztes Jahr die Kategorien „Innovative Geschäftsidee“ bzw „Gründung aus der Hochschule“ gewannen, sind die Hoffnungen groß auch 2025 in mindestens einer der vier Kategorien zu brillieren. Einfach wird es jedoch nicht. 2024 Jahren verzeichnete der Hessische Gründerpreis 176 Bewerbungen und dokumentiert dabei auch die hohe Bedeutung, die Startups bei der Schaffung von Arbeitsplätzen haben. Die 176 Unternehmen im Wettbewerb 2024 beschäftigten zusammen 2.005 Menschen. Bis zum 7. Mai 2025 können sich junge Unternehmen, die bereits aktiv am Markt agieren (maximal 5 Jahre), sowie Traditionsbetriebe, die sich im Rahmen einer Nachfolgelösung neu für die Zukunft aufgestellt haben für den diesjährigen Durchlauf anmelden.
Der Hessische Gründerpreis findet jedes Jahr in einer anderen hessischen Region statt. Austragungsort in 2025 ist Hofheim am Taunus. Bürgermeister Christian Vogt sagte: „Ich freue mich sehr darüber, dass die Kreisstadt Hofheim am Taunus Ausrichter des Hessischen Gründerpreises 2025 ist. Der Preis passt nach Hofheim. Manche unserer rund 4200 Unternehmen waren vor 120 Jahren ein Startup und sind heute Weltmarktführer. Manche machen jetzt gerade ihre ersten Schritte als Gründer – etwa die Unternehmen, die sich im Hofheimer Innovationszentrum (HIZ) angesiedelt haben. Hofheim hat eine aktive Gründerszene und mehrere Startups, die in unserem HIZ ihren Anfang nahmen, sind heute in unseren Gewerbegebieten sesshaft. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir weiterschreiben.“
Die sechste Ausgabe des Innovationsforum Mittelhessen am 05. März 2025 widmet sich den großen Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen angesichts ökonomisch unsicherer Zeiten. Eine Anmeldung zu inspirierenden Vorträgen und interaktiven Diskussionsrunden ist ab sofort möglich. Die Tageskonferenz, die 2020 vom Regionalmanagement ins Leben gerufen wurde findet bereits zum sechsten Mal statt. Als Austragungsort dient erneut das Kinopolis Gießen. Eine kostenfreie Anmeldung für alle Interessenten ist möglich unter www.innovationsforum-mittelhessen.eu
Keynotes und Panels am Vormittag: Märkte antizipieren – Chancen erkennen
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat das Regionalmanagement national renommierte Speaker und regionale Weltmarktführer eingeladen.
Den Auftakt macht dabei Oliver Busch. Der ehemalige Meta COO, Board Advisor, Investor und Podcast Host von „asap digital“ hat bereits zahlreiche Unternehmen Europaweit in Wachstumsprozessen begleitet. Im Anschluss daran wird das Team der Münchener UnternehmerTUM GmbH den Fokus auf Innovationsprozesse im familiengeführten Mittelstand legen. Die Münchener Initiative rund um Christian Mohr gilt als Leuchtturm und Blaupause für den Aufbau regionaler Innovationsökosysteme. Auf dem anschließenden Panel versammeln sich regionale Hidden Champions und Startups, um über die Bedeutung von Markenversprechen und den Einfluss des Marktes auf diese zu reden. Mit dabei ist unter anderem Schneider Optics Geschäftsführer Gunter Schneider. Moderiert wird das Panel von Prof. Michael Stephan. Er ist Leiter des Marburger Zentrums für Existenzgründungsförderung an der Philipps Universität Marburg. Den Abschluss bildet Roman Alberti, Geschäftsführer und Gründer von Voltfang. Das Startup aus Aachen produziert nachhaltige Batteriespeichersysteme für die Industrie. Mehr als 8 Millionen Euro konnte sich das Team für den Ausbau grüner Speicherkapazitäten 2024 sichern. Mit Viessmann und GOLDBECK vertrauen renommierte Investoren auf das junge Team.
Spotlights am Nachmittag: Interaktives Zusammenarbeiten
Am Nachmittag wird es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer interaktiv. Townhalls, Fireside Chats und ausführliche Q&A Sessions intensivieren die Inputs des Vormittags. IHK Hessen innovativ, Hessen Trade and Invest und der mittelhessische Hochschulzusammenschluss „StartMiUp“ laden ein zum gemeinsamen Brainstorming und einem offenen Austausch ein. Die Frage: Wie kann man Innovationsprozesse erfolgreich gestalten?
Durch das Innovationsforum leitet die Journalistin Andrea Löffler vom hessischen Rundfunksender hr-info.
Ermöglicht wir das Format durch zahlreiche Kooperationspartner. Darunter Hessen Trade and Invest, StartMiUp, Stadtwerke Gießen und Knorz Bürosysteme.
Das Regionalmanagement Mittelhessen veranstaltet das Innovationsforum und stärkt damit den Wirtschafts- und Hochschulstandort in der Mitte von Hessen. Das Event ist Teil des EU-geförderten Projekts „Digitalisierung, Gründung, Innovation in Mittelhessen“ und wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.
Die Sicherung von Fachkräften ist und bleibt für Unternehmen ausschlaggebend, da sie zunehmend mit dem demografischen Wandel und einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert sind. Durch innovative Ansätze und individuelle Lösungen können sie langfristig erfolgreich am Markt bestehen und ihre Zukunftsfähigkeit sichern.
Eine gezielte Nachqualifizierung, Umschulung und Inklusion von potenziellen Mitarbeiter:innen eröffnet hierbei neue Perspektiven für Unternehmen, um die dringend benötigten Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden.
In einem offenen Dialog am 20. Februar 2025 von 16:00 - 19:00 möchten wir Erfahrungen, Chancen, aber auch Herausforderungen darstellen sowie Informationsbedarfe decken. Hierbei erhalten Sie sowohl Impulse von regionalen Unternehmen als auch Inputs zu Angeboten und Förderprogrammen durch die Mitglieder des Arbeitskreises Neue Wege zur Fachkräftesicherung.
Eingeladen sind Inhaber:innen, Geschäftsführer:innen und Personalverantwortliche. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 35 (alle Details finden Sie auf der Anmeldeseite).
Individuelle Programme, flexible Arbeitsmodelle und eine wertschätzende Unternehmenskultur tragen dazu bei, das Engagement von Mitarbeiter:innen zu steigern und ihre Zufriedenheit zu erhöhen. Dadurch entwickeln sie sich weiter und tragen langfristig zum Erfolg des Unternehmens bei. Gezielte Nachqualifizierung, Umschulung, Inklusion sowie eine maßgeschneiderte Personalentwicklung entscheiden, wie Unternehmen den wachsenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt begegnen und die Fachkräftesicherung gewährleisten.
Die offizielle Eröffnung der A49 steht noch bevor, der Arbeitskreis zum Thema hat seine Tätigkeit bereits beendet. Von 2005 bis 2024 hatte man sich zusammengetan, um für die Anbindung an den Wirtschaftsstandort Mittelhessen einzutreten. Ziel war es, den Ausbau der Autobahn durch politische und öffentliche Unterstützung sowie Informationsvermittlung zu realisieren.
Der Abschluss des Projekts A 49, dessen Planung 1971 nach dem Startschuss in 1969 begann, markiert einen Meilenstein für die Region. Nicht nur der Bau und die Finanzierung gestalteten sich herausfordernd, von Beginn an war das Vorhaben auch durch Widerstand geprägt. Mitglieder des Arbeitskreises für die A49 waren die Anrainer-Kommunen, die großen Arbeitgeber aus Stadtallendorf und Kirchhain, die IHK Gießen-Friedberg und Kassel-Marburg sowie Vertreter der Landkreise und des Regierungspräsidiums Gießen. Das Regionalmanagement Mittelhessen brachte alle Akteure zusammen. Kampagnen und Informationsarbeit trugen dazu bei, eine breite Akzeptanz für das Projekt zu schaffen und sowohl politische als auch gesellschaftliche Unterstützung zu gewinnen.
2005 lag der damalige Weiterbau der A49 schon fast 10 Jahre brach: „Der Lückenschluss der A49 muss schnellstmöglich kommen. Im Sinne der Wirtschaft, im Sinne der Bürger und im Sinne der Region Mittelhessen.“, so lauteten die Auftakt-Worte des ehemaligen Regierungspräsidenten Wilfried Schmied beim ersten Treffen des Arbeitskreises am 27.05.2005 in seiner damaligen Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins Mittelhessen e.V. Als Arbeitskreis-Leiter wurde Ferrero-Bereichsleiter Detlev Brömer gewählt. Er betonte: „Die Sicherung der Arbeitsplätze in der Region durch den Ausbau der A 49 ist meine persönliche Motivation zur Mitarbeit in diesem Arbeitskreis.“ Ob damals bereits alle ahnten, dass sich die Tätigkeit des Arbeitskreises noch 20 weitere Jahre hinzieht?
2007 ergab eine Umfrage: 93% der Mitgliedsunternehmen von IHK Kassel und der IHK Gießen-Friedberg fordern den raschen Weiterbau der Autobahn 49. Laut dem damaligen Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel zählte der rasche Lückenschluss der A49 zwischen Kassel und Gießen zu den "Top-Prioritäten der hessischen Verkehrspolitik". Da fehlte allerdings noch das nötige Geld für den Abschnitt, also sollte ein Planfeststellungsbeschluss unterschrieben werden, um dem Bundesverkehrsminister ein Ultimatum zu stellen. Die Finanzierung sollte sich aber noch etwas hinziehen und 2008 ging die erste Klage gegen den Beschluss beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein.
2012 hieß es endlich: „Die Autobahn A 49 kann gebaut werden, die Genehmigung liegt für die ganze Trasse vor.“ Ulrich Eitel, Geschäftsführer der Marburger Tapetenfabrik und mittlerweile neuer Arbeitskreisleiter, kündigte damals die Einladung des ehemaligen Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung an: „Peter Ramsauer muss sehen, was die Industrie hier ausmacht! Wir sind sicher, dass die Priorität der Finanzierung auf den Weiterbau gelegt wird.“ Dr. Lars Witteck ergänzte: „Wir stehen solidarisch zusammen, die Unterstützung auf allen politischen Ebenen ist da. Zusammen werden wir den Minister überzeugen.“
2015 konnte die Durchfinanzierung für den Weiterbau der Autobahn A49 zwischen Neuental und Gemünden/Felda in Gesprächen zwischen Bund und Land erreicht werden. „Als Vertreter von betroffenen Kommunen, Unternehmen und Kammern haben wir uns nach der Erteilung von Planungsrecht auf allen Ebenen dafür eingesetzt, letztlich mit Erfolg“, bilanzierte Eitel. Für den ersten Bauabschnitt zwischen Neuental und Schwalmstadt-Treysa sollten 120 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt werden. Der zweite und dritte Bauabschnitt bis Gmünden sollte nach einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung privat und als ÖPP-Projekt realisiert werden.
2018 folgte dann das komplette Baurecht für die A 49: Der Arbeitskreis begrüßte diese Erteilung, welche einen entscheidenden Schritt für den Weiterbau der Autobahn darstellte. Sie trug zu erheblichen Fortschritten für den Lückenschluss der A 49 bei. Mit der Kampagne "Ja zum Weiterbau der A49" im Jahr 2019 zeigte der Arbeitskreis den starken Rückhalt in der Bevölkerung für das Projekt auf.
2020 begrüßte man die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zugunsten des Weiterbaus der A 49, die den Weg für die Fortsetzung der Bauarbeiten ebnete. „Der Seufzer der Erleichterung war weithin hörbar“, so Eitel. Die Unterstützerinitiative "JA49" fand große Resonanz und verdeutlichte den breiten Rückhalt in der Bevölkerung für den Weiterbau. „Mit der Kampagne möchten wir sachlich informieren. Zugleich machen wir die vielen Befürworter sicht- und hörbar.“, so Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessen. Entgegen der medialen Präsenz der Demonstrationen fanden nun auch die Unterstützer eine Plattform.
Die Mitglieder des Arbeitskreises trafen sich am 8. Juli 2024 in der Autobahnmeisterei Stadtallendorf, dem ÖPP-Projektverfügbarkeitsmodell A49 von Fritzlar bis zum Ohmtal-Dreieck, Hausherr war die Autobahngesellschaft. Jens Ihle hatte das Protokoll der ersten Sitzung des Arbeitskreises dabei: „Wir wollten immer eine Plattform für konstruktiven, ehrlichen Dialog sein. Das hat diesen Arbeitskreis erfolgreich durchs Projekt gebracht. Herr Limbacher z.B. (Handwerkskammer Kassel) ist mit einer Influencerin, die eine ganz klare Position gegen die Autobahn hatte, vor die Kamera getreten. Wir haben immer den fairen Dialog gesucht und standen für den journalistischen Grundsatz "Höre die Gegenseite".“
Sören Bartol (MdB, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) ergänzte: „Der hohe, politische Zusammenhalt über die Parteigrenzen hinweg hatte einen großen Wert. Aber die Stimmen für die A49 dürfen nicht verstummen. Wenn diese Autobahn in Funktion ist, wird sie viel Verkehr aufnehmen - dafür machen wir riesige Ausgleichsmaßnahmen von hoher Qualität.“
Für Arbeitskreisleiter Ulrich Eitel war wichtig, dass die Politik durch die Kommunikation der Befürworter als Resonanzkörper merkte: „Die Region, vertreten durch Kommunen und Industrie, traten geschlossen für die A49 ein.“ Er lobte die Rolle des Regionalmanagement als Bindeglied zwischen Kommunen, Industrie und Politik. Dies und der Arbeitskreis habe der Region zu einer einheitlichen Sprache verholfen. Auch für die Industrie werde jetzt endlich der Traum von über 50 Jahren A49 wahr: "Ein großartiger Tag. Wir können mit größter Zustimmung feststellen, dass das Projekt A 49 vollendet und realisiert ist. Damit kann sich der Arbeitskreis auflösen. Wir sind sehr zufrieden."
Karl Friedrich Friauf (Amt für Straßen- und Verkehrswesen Marburg) hat sein halbes Leben mit der A49 verbracht. In dieser Zeit hat er die Autobahn-Bürokratie vollends kennengelernt: Von Raumordnungs- über Linienbestimmungs- bis zum Planfeststellungsverfahren für einen Bereich von 80.000km² - alles das hat das Team durchlaufen. „Trotz aller Herausforderungen wie FFH-Gebieten, Klagen und Ausnahmeverfahren gelang es mit dem Einsatz der Engagierten und politischer Unterstützung, das Projekt voranzutreiben und erfolgreich umzusetzen. Eine solche Menge großer Verfahren in „nur“ 18 Jahren zu durchlaufen, das geht nur mit einem tollen Team. Wie der Arbeitskreis die Unternehmen und die Politik zusammengebracht hat: top."
Dr. Daniel G. Schneider (Projektleiter Projektmanagementgesellschaft DEGES) freute sich über den erfolgreichen Projektablauf: „Wir können aller Voraussicht nach bald den Verkehr freigeben. Das ist ein großer Erfolg für den Infrastrukturbau in Deutschland. Durch die Unterstützung des Arbeitskreises während kontroverser Proteste und der klaren Kommunikation sowie Bündelung der Befürworter-Stimmen konnte die Realität des Projekts dargestellt werden. So wurden beide Seiten gehört. Es hat uns in der täglichen Arbeit geholfen, dass die schweigende Mehrheit mitbekommt, dass dieses Projekt auch gewollt wird. Wir sind für die Umsetzung zuständig und deshalb muss drumherum der passende Rahmen gegeben sein.“
Wilfried Schmied (ehemaliger Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Gießen) zeigte sich stolz über die positive Entwicklung des A 49-Projekts. „Ich bin außergewöhnlich stolz darauf, dass aus der damaligen Idee nun etwas Wunderbares geworden ist. Das zeigt auch die Würdigung von MdB Bartol heute.“ Er betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den kommunalen, politischen und technischen Akteuren und sieht darin ein Vorbild für die Förderung von Projekten durch effektive Kommunikation und Kooperation. „Daran sollten wir auch an anderen Orten arbeiten.“
Die Stimmen verdeutlichen das langjährige Engagement und die enge Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen, welche maßgeblich zum Erfolg des A 49-Projekts beigetragen haben. Die kommunale Einbindung, politische Unterstützung und effektive Kommunikation waren entscheidend für die Realisierung dieses bedeutenden Infrastrukturprojekts.