Die offizielle Eröffnung der A49 steht noch bevor, der Arbeitskreis zum Thema hat seine Tätigkeit bereits beendet. Von 2005 bis 2024 hatte man sich zusammengetan, um für die Anbindung an den Wirtschaftsstandort Mittelhessen einzutreten. Ziel war es, den Ausbau der Autobahn durch politische und öffentliche Unterstützung sowie Informationsvermittlung zu realisieren.
Der Abschluss des Projekts A 49, dessen Planung 1971 nach dem Startschuss in 1969 begann, markiert einen Meilenstein für die Region. Nicht nur der Bau und die Finanzierung gestalteten sich herausfordernd, von Beginn an war das Vorhaben auch durch Widerstand geprägt. Mitglieder des Arbeitskreises für die A49 waren die Anrainer-Kommunen, die großen Arbeitgeber aus Stadtallendorf und Kirchhain, die IHK Gießen-Friedberg und Kassel-Marburg sowie Vertreter der Landkreise und des Regierungspräsidiums Gießen. Das Regionalmanagement Mittelhessen brachte alle Akteure zusammen. Kampagnen und Informationsarbeit trugen dazu bei, eine breite Akzeptanz für das Projekt zu schaffen und sowohl politische als auch gesellschaftliche Unterstützung zu gewinnen.
2005 lag der damalige Weiterbau der A49 schon fast 10 Jahre brach: „Der Lückenschluss der A49 muss schnellstmöglich kommen. Im Sinne der Wirtschaft, im Sinne der Bürger und im Sinne der Region Mittelhessen.“, so lauteten die Auftakt-Worte des ehemaligen Regierungspräsidenten Wilfried Schmied beim ersten Treffen des Arbeitskreises am 27.05.2005 in seiner damaligen Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins Mittelhessen e.V. Als Arbeitskreis-Leiter wurde Ferrero-Bereichsleiter Detlev Brömer gewählt. Er betonte: „Die Sicherung der Arbeitsplätze in der Region durch den Ausbau der A 49 ist meine persönliche Motivation zur Mitarbeit in diesem Arbeitskreis.“ Ob damals bereits alle ahnten, dass sich die Tätigkeit des Arbeitskreises noch 20 weitere Jahre hinzieht?
2007 ergab eine Umfrage: 93% der Mitgliedsunternehmen von IHK Kassel und der IHK Gießen-Friedberg fordern den raschen Weiterbau der Autobahn 49. Laut dem damaligen Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel zählte der rasche Lückenschluss der A49 zwischen Kassel und Gießen zu den "Top-Prioritäten der hessischen Verkehrspolitik". Da fehlte allerdings noch das nötige Geld für den Abschnitt, also sollte ein Planfeststellungsbeschluss unterschrieben werden, um dem Bundesverkehrsminister ein Ultimatum zu stellen. Die Finanzierung sollte sich aber noch etwas hinziehen und 2008 ging die erste Klage gegen den Beschluss beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein.
2012 hieß es endlich: „Die Autobahn A 49 kann gebaut werden, die Genehmigung liegt für die ganze Trasse vor.“ Ulrich Eitel, Geschäftsführer der Marburger Tapetenfabrik und mittlerweile neuer Arbeitskreisleiter, kündigte damals die Einladung des ehemaligen Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung an: „Peter Ramsauer muss sehen, was die Industrie hier ausmacht! Wir sind sicher, dass die Priorität der Finanzierung auf den Weiterbau gelegt wird.“ Dr. Lars Witteck ergänzte: „Wir stehen solidarisch zusammen, die Unterstützung auf allen politischen Ebenen ist da. Zusammen werden wir den Minister überzeugen.“
2015 konnte die Durchfinanzierung für den Weiterbau der Autobahn A49 zwischen Neuental und Gemünden/Felda in Gesprächen zwischen Bund und Land erreicht werden. „Als Vertreter von betroffenen Kommunen, Unternehmen und Kammern haben wir uns nach der Erteilung von Planungsrecht auf allen Ebenen dafür eingesetzt, letztlich mit Erfolg“, bilanzierte Eitel. Für den ersten Bauabschnitt zwischen Neuental und Schwalmstadt-Treysa sollten 120 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt werden. Der zweite und dritte Bauabschnitt bis Gmünden sollte nach einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung privat und als ÖPP-Projekt realisiert werden.
2018 folgte dann das komplette Baurecht für die A 49: Der Arbeitskreis begrüßte diese Erteilung, welche einen entscheidenden Schritt für den Weiterbau der Autobahn darstellte. Sie trug zu erheblichen Fortschritten für den Lückenschluss der A 49 bei. Mit der Kampagne "Ja zum Weiterbau der A49" im Jahr 2019 zeigte der Arbeitskreis den starken Rückhalt in der Bevölkerung für das Projekt auf.
2020 begrüßte man die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zugunsten des Weiterbaus der A 49, die den Weg für die Fortsetzung der Bauarbeiten ebnete. „Der Seufzer der Erleichterung war weithin hörbar“, so Eitel. Die Unterstützerinitiative "JA49" fand große Resonanz und verdeutlichte den breiten Rückhalt in der Bevölkerung für den Weiterbau. „Mit der Kampagne möchten wir sachlich informieren. Zugleich machen wir die vielen Befürworter sicht- und hörbar.“, so Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessen. Entgegen der medialen Präsenz der Demonstrationen fanden nun auch die Unterstützer eine Plattform.
Die Mitglieder des Arbeitskreises trafen sich am 8. Juli 2024 in der Autobahnmeisterei Stadtallendorf, dem ÖPP-Projektverfügbarkeitsmodell A49 von Fritzlar bis zum Ohmtal-Dreieck, Hausherr war die Autobahngesellschaft. Jens Ihle hatte das Protokoll der ersten Sitzung des Arbeitskreises dabei: „Wir wollten immer eine Plattform für konstruktiven, ehrlichen Dialog sein. Das hat diesen Arbeitskreis erfolgreich durchs Projekt gebracht. Herr Limbacher z.B. (Handwerkskammer Kassel) ist mit einer Influencerin, die eine ganz klare Position gegen die Autobahn hatte, vor die Kamera getreten. Wir haben immer den fairen Dialog gesucht und standen für den journalistischen Grundsatz "Höre die Gegenseite".“
Sören Bartol (MdB, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) ergänzte: „Der hohe, politische Zusammenhalt über die Parteigrenzen hinweg hatte einen großen Wert. Aber die Stimmen für die A49 dürfen nicht verstummen. Wenn diese Autobahn in Funktion ist, wird sie viel Verkehr aufnehmen - dafür machen wir riesige Ausgleichsmaßnahmen von hoher Qualität.“
Für Arbeitskreisleiter Ulrich Eitel war wichtig, dass die Politik durch die Kommunikation der Befürworter als Resonanzkörper merkte: „Die Region, vertreten durch Kommunen und Industrie, traten geschlossen für die A49 ein.“ Er lobte die Rolle des Regionalmanagement als Bindeglied zwischen Kommunen, Industrie und Politik. Dies und der Arbeitskreis habe der Region zu einer einheitlichen Sprache verholfen. Auch für die Industrie werde jetzt endlich der Traum von über 50 Jahren A49 wahr: "Ein großartiger Tag. Wir können mit größter Zustimmung feststellen, dass das Projekt A 49 vollendet und realisiert ist. Damit kann sich der Arbeitskreis auflösen. Wir sind sehr zufrieden."
Karl Friedrich Friauf (Amt für Straßen- und Verkehrswesen Marburg) hat sein halbes Leben mit der A49 verbracht. In dieser Zeit hat er die Autobahn-Bürokratie vollends kennengelernt: Von Raumordnungs- über Linienbestimmungs- bis zum Planfeststellungsverfahren für einen Bereich von 80.000km² - alles das hat das Team durchlaufen. „Trotz aller Herausforderungen wie FFH-Gebieten, Klagen und Ausnahmeverfahren gelang es mit dem Einsatz der Engagierten und politischer Unterstützung, das Projekt voranzutreiben und erfolgreich umzusetzen. Eine solche Menge großer Verfahren in „nur“ 18 Jahren zu durchlaufen, das geht nur mit einem tollen Team. Wie der Arbeitskreis die Unternehmen und die Politik zusammengebracht hat: top."
Dr. Daniel G. Schneider (Projektleiter Projektmanagementgesellschaft DEGES) freute sich über den erfolgreichen Projektablauf: „Wir können aller Voraussicht nach bald den Verkehr freigeben. Das ist ein großer Erfolg für den Infrastrukturbau in Deutschland. Durch die Unterstützung des Arbeitskreises während kontroverser Proteste und der klaren Kommunikation sowie Bündelung der Befürworter-Stimmen konnte die Realität des Projekts dargestellt werden. So wurden beide Seiten gehört. Es hat uns in der täglichen Arbeit geholfen, dass die schweigende Mehrheit mitbekommt, dass dieses Projekt auch gewollt wird. Wir sind für die Umsetzung zuständig und deshalb muss drumherum der passende Rahmen gegeben sein.“
Wilfried Schmied (ehemaliger Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Gießen) zeigte sich stolz über die positive Entwicklung des A 49-Projekts. „Ich bin außergewöhnlich stolz darauf, dass aus der damaligen Idee nun etwas Wunderbares geworden ist. Das zeigt auch die Würdigung von MdB Bartol heute.“ Er betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den kommunalen, politischen und technischen Akteuren und sieht darin ein Vorbild für die Förderung von Projekten durch effektive Kommunikation und Kooperation. „Daran sollten wir auch an anderen Orten arbeiten.“
Die Stimmen verdeutlichen das langjährige Engagement und die enge Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen, welche maßgeblich zum Erfolg des A 49-Projekts beigetragen haben. Die kommunale Einbindung, politische Unterstützung und effektive Kommunikation waren entscheidend für die Realisierung dieses bedeutenden Infrastrukturprojekts.
Bei einer exklusiv organisierten Stadtpfeiferführung in Weilburg erkundete eine Gruppe Mittelhessen-Newcomer am Freitag, den 13.12.2024, gemeinsam mit Vertretern der Region ihre neue Heimat. Organisiert wurde das Event von der Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH, Geschäftsführer Lars Wittmaack begleitete die Gruppe. Die Teilnehmenden kamen diesmal vorwiegend aus anderen Regionen Deutschlands.
Für zwei Newcomer war die Veranstaltung sogar ein Heimspiel: Sie wohnen seit Kurzem in Weilburg und haben den Newcomers Day genutzt, um die Stadt noch besser kennenzulernen. Die Geschichte Weilburgs kam dabei nicht zu knapp: Im historischen Kostüm führte eine Stadtpfeiferin durch die Stadt. Die Stadtpfeifer wohnten auf dem Pfeiferturm im Schlosshof und hatten das Amt des Turmwächters inne. Sie mussten zu jeder Viertelstunde um den Turm gehen und bei Tag und Nacht Umschau halten. Bei Ausbruch von Feuer wurde eine Glocke geläutet.
Nach einem kulinarischen Abschluss der Stadtführung durch das weihnachtlich beleuchtete Weilburg ging es auf den Weihnachtsmarkt, der an diesem Abend offiziell eingeweiht wurde. Dort begrüßte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch die Anwesenden und erkundigte sich darüber, woher die einzelnen Newcomer kommen. Er zeigte sich beeindruckt vom Format zur Vernetzung und überreichte jedem eine Präsenttasche.
Alle Besucher des Newcomers Day waren sich einig, dass es ein gelungener und unterhaltsamer Abend war.
Vielen Dank an die Hessen Trade and Invest (HTAI) und die Stadtwerke Gießen AG für die langjährige Unterstützung dieser Events! Danke auch an die Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH für die super Organisation.
Die Newcomers Days in der Region werden von den Mitgliedern des Arbeitskreis Willkommenskultur unter dem Dach des Regionalmanagements Mittelhessen organisiert.
Mehr Informationen zu unseren Initiativen und Angeboten zur mittelhessischen Willkommenskultur gibt es hier: welcome.mittelhessen.eu
Der Treffpunkt des deutschen Spitzensports steht kommenden Sonntag mit der Wahl zum Sportler bzw. zur Sportlerin des Jahres bevor. Der Treffpunkt des mittelhessischen Spitzensports war bereits am Mittwoch dieser Woche: Beim Sportstudio Mittelhessen trafen sich regionale Sportakteure zum Dialog. Von Olympia bis zur Schulsporthalle, hier waren alle ein Team. Mittelhessen e.V. hatte seine Mitglieder und mittelhessische Sportgrößen, fast alle sind Mittelhessen-Botschafter, zum Dialog eingeladen. Rund 90 Gäste folgten der Einladung in die Hardtberggärten der Licher Privatbrauerei. Mit Rückblick auf Olympia und Europameisterschaften und dem Ausblick auf die regionale Entwicklung des Sports in Mittelhessen fand ein transparenter Austausch statt.
Der illustre Abend bot Einblicke in den Alltag von Spitzensportlerin Lisa Mayer (SprintTEAM Wetzlar), Informationen über Deutschlands Olympia-Bewerbung von Thomas Weikert (Deutscher Olympischer Sportbund) und es wurde auch über die Herausforderungen unserer regionalen Vereine mit deren Vertretern geredet (Björn Seipp von der HSG Wetzlar, Andreas Joneck vom RSV Lahn-Dill, Guido Heerstraß von den GIESSEN 46ers, Timm Schneider vom TV 05/07 Hüttenberg und Stefan Gnau von BC Pharmaserv Marburg).
Moderiert haben Martina Knief vom Hessischen Rundfunk und Jörg Jakob vom kicker.
Hausherr war Holger Pfeiffer von der Licher Privatbrauerei: „Bei uns Brauern heißt es: Bier braucht Heimat. Allerdings finden wir: Auch die Heimat braucht etwas – und zwar Unterstützung. Wir als Licher Privatbrauerei nehmen diese Verantwortung seit Jahrzehnten gerne an: Sei es bei der Unterstützung von Kulturveranstaltungen und Festivals wie den Licher Wiesnfesten oder dem Gießener Kultursommer. Oder wenn es um die Förderung von Spitzen- und Breitensport in unserer Heimat geht, wo wir bei einigen Vereinen auf über 25-jährige Partnerschaften zurückblicken können. So ist der Sport seit vielen Jahren zu unterschiedlichen Anlässen immer wieder Gast und Thema in der Licher Privatbrauerei. Und das immer mit dem Ziel, den Menschen in der Region eine gute Zeit ermöglichen und die Verbundenheit zur Heimat stärken. Beim Sportstudio Mittelhessen sehen wir eine tolle Möglichkeit, einerseits die Vernetzung des Sports in der Region zu fördern und andererseits der interessierten Öffentlichkeit ein gleichermaßen informatives und unterhaltsames Format anzubieten, in dem mit hochkarätigen Gästen so aktuelle Themen wie die Zukunft des olympischen Sports in Deutschland oder die großen Herausforderungen bei den regionalen Spitzenteams diskutiert werden können."
Das hielt der Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich als Vorsitzender des Vereins Mittelhessen e.V. bei der Begrüßung fest. Sport machen oder für den Sport fiebern trägt besonders in Mittelhessen zur lokalen Identität und zur Stärkung der Gemeinschaft bei. Unzählige Spitzenvereine haben hier ihr Zuhause.
Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessen, hebt hervor: „Sport bringt Emotion in einen Standort, kreiert Vorbilder und schafft als Top-Netzwerk Begegnungen von Sponsoren, Politik und Zivilgesellschaft. Nicht zuletzt ist der Profisport eine professionelle Sportinfrastruktur und erhöht die Attraktivität und Lebensqualität einer Region. Das ist besonders in Zeiten von Fachkräftemangel essenziell. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Mittelhessen solche tollen Bundesliga-Angebote, Spitzensportlerinnen und -sportler haben. Für eine Flächenregion ohne große Metropolstadt ist das besonders. Mittelhessen bietet ein kulturelles, wirtschaftliches, sportliches und bildungstechnisches Angebot, welches in Deutschland seines Gleichen sucht. Das müssen wir wertschätzen. Wir brauchen die Bekanntheit im Wettbewerb der Regionen - daher sind beim „Sportstudio Mittelhessen“ auch so viele der Protagonisten auf der Bühne Mittelhessen-Botschafter.“
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und aktiver Tischtennis-Spieler in Elz, sprach über das erfolgreiche Sportjahr mit dem Höhepunkt der Olympischen Spiele in Paris. Deutschland konnte mehr Goldmedaillen als zuvor gewinnen, zeigte starke Leistungen in verschiedenen Disziplinen und überraschte auch mit unerwarteten Medaillenerfolgen. Weikert betonte, dass Deutschland weiterhin ein Sportland ist, jedoch mehr Investitionen in die Basisarbeit und Trainerausbildung erforderlich sind, um bei zukünftigen Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Besonders der ausfallende Schulsport und die Talentförderung sind zentrale Herausforderungen, die angegangen werden müssen. Die Förderung von Sportstätten, insbesondere im Breitensport, sei ein weiterer Schwerpunkt, um die Sportentwicklung in Deutschland voranzutreiben.
Und das Sportfördergesetz? Das liegt momentan auf Eis und soll mit der neuen Regierung besprochen werden. Die Verteilung von Geldern und die Autonomie des Sports hängen von diesem Gesetz ab, das eine effizientere Mittelvergabe und den Abbau von Bürokratie anstrebt. Die Bestellung von Volker Bouffier ins DOSB-Präsidium könnte hilfreich sein, um den Dialog zwischen Sport und Politik zu intensivieren.
Weikert sprach auch über die Planung für mögliche zukünftige Olympiabewerbungen und Nachhaltigkeit. 65 Prozent der Spiele müssen in einer Stadt ausgerichtet werden. „Aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten macht das Sinn, so müssen wir nicht viel neu bauen.“ Aktuell stehen Umfragen zu Deutschlands Bewerbung bei über 70% Pro für Olympia.
Olympisch ging es weiter mit Lisa Mayer. Die Profisportlerin beim Sprintteam Wetzlar gewährte einen Einblick in ihren Alltag: "Das bisschen Sport" bedeutet 3-4 Stunden Training am Tag, zusätzlich Physiotherapie, Mentaltraining, Fokus auf Ernährung und Schlaf, aber auch die Teilnahme an Events oder Sponsorenterminen. Die Anerkennung in der Region sei groß, nicht nur zur EM oder bei Olympia. „Wenn das dann auch Kinder dazu bringt, mit dem Sport zu beginnen, ist das für mich sehr wichtig.“
Wie schwer es für eine Spitzensportlerin ist, nach einer Verletzung zurückzukommen? Ihr Umfeld habe sie getragen: Trainer, Verein, Familie und Freunde. Leistungssport ist ein großes Invest: „Jede Verletzung bringt auch Unsicherheit mit sich. Wenn man einen Start bei den Olympischen Spielen durch Verletzung nicht antreten kann, ist die Absicherung über den Sport-Kader nicht gegeben - aber daran hängt jegliche Förderung. Ohne Grundlagen wie Sportförderung oder auch private Sponsoren über den Verein geht es nicht.“
Zum Sportstudio Mittelhessen sagte sie abschließend: "Man kann Aufmerksamkeit nur erzeugen, wenn man drüber spricht. Diese Veranstaltung war eine große Bereicherung und eine tolle Plattform, um Synergien zu schaffen. So können wir das vielfältige Angebot der Region hervorheben. Mittelhessen hat Potential."
Die Vereinsvertreter der Mittelhessen-Botschafter HSG Wetzlar, RSV Lahn-Dill, TV Hüttenberg, Gießen 46ers und BC Marburg traten anschließend beim Speed-Dating an, um über ihre Entwicklung und Herausforderungen zu sprechen. Ein Thema zog sich durch wie ein roter Faden: Moderne Sportstätten.
Sport machen oder für den Sport fiebern trägt besonders bei uns in Mittelhessen zur lokalen Identität und zur Stärkung der Gemeinschaft bei. Unzählige Spitzenvereine haben hier ihr Zuhause.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Unterstützern für den informativen und gelungenen Abend und wünschen dem Sport in Mittelhessen viel Erfolg!
Fotos: Daniel Guist / Schwätzer Media
Zum zweiten Mal veranstaltete das Netzwerk mittelhessen.digital im Rahmen des future.lab Programms des staatlichen Schulamts Marburg einen digitalen Thementag, der das unternehmerische Denken der Schülerinnen und Schülern förderte. Rund 140 Schülerinnen und Schüler aus 6 verschiedenen Schulen folgten am 28.11.24 der Einladung zum digitalen Thementag „mittelhessen.digital X future.lab 2.0“ nach Niederwalgern. Unter Anleitung von mittelhessischen Unternehmerinnen und Unternehmen aus der Digitalwirtschaft und der Philipps-Universität-Marburg stellten sie ihre eigenen Ideen auf die realwirtschaftliche Probe. Unterstützt wurde das Format vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation.
Im internationalen Vergleich schwächelt Deutschland beim Thema gründungsbezogene Ausbildung. Doch das Verständnis dafür bildet sich am besten in jungen Jahren aus: Wenn Schülerinnen und Schüler wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen, können sie unternehmerische Kompetenzen besser entwickeln. Eine digitale Schulrallye motivierte dazu und förderte den Unternehmergeist - initiiert vom Schulamt Marburg-Biedenkopf und dem Netzwerk mittelhessen.digital, unterstützt vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation.
Im Gepäck hatten die Teilnehmende zahlreiche Geschäftsideen, an denen sie im Laufe des Tages mit Mentorinnen und Mentoren aus der freien Wirtschaft und den Hochschulen feilten. Ulrich Müller (Schulamt Mr-Bid.) und Jens Ihle (Regionalmanagement Mittelhessen) eröffneten den Tag.
Seriengründer Karan Dehghani (codedoor) zeigte den Schülerinnen und Schülern in einem kurzen Vortrag auf, warum es sich lohnen kann, selbst unternehmerisch tätig zu werden. Er selbst habe sich damals autodidaktisch beigebracht, wie er den Einzelhandelsladen seiner Eltern in einen Onlineshop umwandle, um die Reichweite an Kunden zu erhöhen. „Gründung ist keine „Made-up Idee“. Man sollte eine Gründung dann in Betracht ziehen, wenn man echte Probleme mit einer Idee löst. Mit auf der Bühne: Fabian Goedert (FISEGO), dessen Idee eines intelligenten Brandschutzsystems aus einem privaten Elektrobrand resultierte. Die eigenen Stärken erkennen und darauf aufzubauen, sei das Erfolgsrezept: „Dein größter Wettbewerbsvorteil ist, dass du du bist“, so Dehghanis abschließender Appell.
In Kleingruppen tüftelten die Schülerinnen und Schüler vier Stunden an ihren eigenen Ideen: Lernplattformen für Programmieranfänger, intelligente Wettertrackings oder KI designte Kleidung. Gemeinsam mit den Mentorinnen und Mentoren prüften die Teams ihre vielfältigen Ideen auf Umsetzbarkeit und Erfolgswahrscheinlichkeit. Jan Becker (euphoria Intelligence), Katja Bach (ibo Akademie), Marlon Schreiber (Digital Data), Prof. Dr. Vivien Procher, Holger Sommerlad & Matthias Breuer (MAFEX), Fabian Goedert, Simon Leimpek (Matthias Leimpek Unternehmensberatung), Christian Koch (KKP.law) brachten die realwirtschaftliche Expertise in die Teams.
Letztlich wagten 12 Teams am Ende des Tages den Schritt auf die große Bühne und pitchten Ihre Lösungen vor allen Gästen und ausgewählten Juroren. Den ersten Platz erlangte eine Fitness App mit Gamification Ansatz, um Jugendliche zu mehr Sport zu animieren. Die Mentoren schätzten dabei insbesondere das große Potenzial für Kooperationen mit Krankenkassen. Platz zwei erlangte der Ansatz eines Marktplatzes für 3D gedruckte Ersatzteile. Hiermit sollen alte Produkte nicht mehr entsorgt werden müssen, nur weil einzelne, nicht verfügbare Teile defekt sind. Die besten vier Teams wurden mit Urkunden und Kinogutscheinen gekürt. Zudem hat die Philipps-Universität-Marburg angeboten, die vielversprechendsten Ideen über das Format hinaus zu begleiten.
Jens Ihle vom Regionalmanagement Mittelhessen resümiert: "Die Kooperation mit den Schulen macht Spaß und soll in 2025 dank der Unterstützung von Ministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und dem hessischen Digitalministerium in Limburg fortgeführt werden. Die Kids kommen oft gar nicht mit Unternehmertum in Berührung. Das müssen wir dringend ändern. Wir brauchen eine neue Generation Entrepreneure mit Mut und Tatendrang."
Die Veranstaltung war Teil des future.lab Programms des staatlichen Schulamtes Marburg und wurde vom Netzwerk mittelhessen.digital des Regionalmanagement Mittelhessen entwickelt. Ein besonderer Dank richtet sich an das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation und Hessen Trade and Invest für die Unterstützung des Formats.
Über das future.lab Programm:
Im future.lab des Staatlichen Schulamtes Marburg wird eine innovative Verbindung zwischen MINT-Förderung und Berufsorientierung geschaffen. Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Schulformen haben die Möglichkeit, sich mit zukunftsorientierten Themen wie "Robotik und Coding" oder "CAD und 3-D-Druck" und vielen weiteren Themenbereichen intensiv auseinanderzusetzen. Dabei werden sie in einer praxisorientierten Umgebung unterstützt und gefördert. Das future.lab bietet den Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Chance, ihre Fähigkeiten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik weiterzuentwickeln und gleichzeitig Einblicke in mögliche Berufsfelder zu erhalten. Durch die Verknüpfung von MINT-Förderung und Berufsorientierung werden den Schülerinnen und Schülern wertvolle Kompetenzen vermittelt, die ihnen in ihrer zukünftigen Bildungs- und Berufslaufbahn von großem Nutzen sein werden. Das future.lab des Staatlichen Schulamtes Marburg trägt somit dazu bei, junge Menschen auf die Herausforderungen der modernen Welt vorzubereiten und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Talente und Interessen zu entdecken und zu entfalten.
Unter dem Motto „Flächendeckende Erschließung von Gebäuden mit Glasfaser“ fand in Dautphetal ein Erfahrungsaustausch zur Baubegleitung im Glasfaserausbau statt. Die Erkenntnisse sollen Kommunen im Umgang mit den aktuellen Herausforderungen unterstützen.
60 Teilnehmende, fünf Landkreise, ein Thema: Glasfaserausbau und die damit einhergehenden Herausforderungen. Auf dem Weg zum schnellen Internet liegen vielerorts Stolpersteine. Einer davon ist die Bauausführung selbst sowie damit einhergehende Mängel oder längere Bauzeiten.
Die Veranstaltung „Baubegleitung im Glasfaserausbau“ in Dautphetal bot eine Plattform für Kommunen, um sich über Lösungsansätze und Best Practices auszutauschen. Organisiert wurde sie vom Regionalmanagement Mittelhessen im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation sowie des Breitbandbüros Hessen. Vertreter aus den Bauämtern, dem Ministerium und dem Breitbandbüro Hessen beteiligten sich aktiv an den Diskussionen. Die Ergebnisse des Erfahrungsaustauschs sollen künftig dazu beitragen, die Kommunen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu unterstützen und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für den Ausbau der digitalen Infrastrukturen zu stärken.
Zentrale Fragestellungen der Kommunen, darunter die Sicherstellung einer qualitativen Bauausführung, die Förderung der Ausbaugeschwindigkeit, die Minimierung der Belastung für Bürgerinnen und Bürger sowie die Vermeidung von Bauschäden wurden adressiert. Besonders relevant war auch die Erstellung einer Dokumentation zur Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen gegenüber den ausführenden Unternehmen. Der Austausch von möglichen Lösungsansätzen aus der Praxis ermöglichte den Teilnehmern, verschiedene Konzepte zu bewerten und passende Lösungsmodelle für ihre jeweilige Situation zu identifizieren. Die interkommunale Diskussion förderte den konstruktiven, offenen Austausch und zeigte, dass die Herausforderungen im Glasfaserausbau in allen Kommunen ähnlich sind.
Ein zentraler Punkt, der während der Veranstaltung thematisiert wurde: die Notwendigkeit einer ergänzenden Förderung durch Bund und Land Hessen, um eine flächendeckende Gigabitversorgung sicherzustellen.
Die Anwaltskanzlei Muth & Partner stellte die verschiedenen gesetzlichen Grundlagen für die Bauämter in den Kommunen wie das Zustimmungsverfahren nach § 127 TKG, die Wiederinstandsetzung öffentlicher Wege (§ 129 Abs. 3 TKG), Verjährung der Ansprüche (§ 135 TKG), Neues von der EU mit der Gigabit Infrastructure Act (GIA) – Verordnung (EU) 2024/1309 sowie den Entwurf TK-Netzausbau-Beschleunigung-Gesetz (TK-NABEG) vor. „Bei diesem Themenfeld zeigt sich besonders die Notwendigkeit zur weiteren Vertiefung durch eine qualifizierte Beratung. Die gesetzlichen Möglichkeiten und Grenzen für die Kommunen bei der juristischen Einordnung der Situation im Glasfaserausbau sind nur unzureichend vorhanden“, kommentierte der Moderator der Veranstaltung und regionale Breitbandberater Klaus Bernhardt.
Die Vorstellung der Praxisbeispiele aus den Landkreisen Limburg-Weilburg und Marburg-Biedenkopf dokumentierten die Notwendigkeit zur Sicherung der Bauqualität und der rechtssicheren Dokumentation für spätere Nachbesserungsmaßnahmen sowie auch in vielen Fällen zur Baubeschleunigung.
Neben dem intensiven Erfahrungsaustausch der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde auch die digitale Antragstellung über das OZG-Breitband-Portal zur Beschleunigung der Genehmigungsprozesse und der Einsatz von satelittengestützter Messtechnik vorgestellt. „Besonders hat uns gefreut, dass der Wunsch nach entsprechenden Folgeveranstaltungen von den Teilnehmenden geäußert wurde.“, bewertete Jens Ihle, Geschäftsführer vom Regionalmanagement Mittelhessen, abschließend die Veranstaltung.