Unter dem Motto „Flächendeckende Erschließung von Gebäuden mit Glasfaser“ fand in Dautphetal ein Erfahrungsaustausch zur Baubegleitung im Glasfaserausbau statt. Die Erkenntnisse sollen Kommunen im Umgang mit den aktuellen Herausforderungen unterstützen.
60 Teilnehmende, fünf Landkreise, ein Thema: Glasfaserausbau und die damit einhergehenden Herausforderungen. Auf dem Weg zum schnellen Internet liegen vielerorts Stolpersteine. Einer davon ist die Bauausführung selbst sowie damit einhergehende Mängel oder längere Bauzeiten.
Die Veranstaltung „Baubegleitung im Glasfaserausbau“ in Dautphetal bot eine Plattform für Kommunen, um sich über Lösungsansätze und Best Practices auszutauschen. Organisiert wurde sie vom Regionalmanagement Mittelhessen im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation sowie des Breitbandbüros Hessen. Vertreter aus den Bauämtern, dem Ministerium und dem Breitbandbüro Hessen beteiligten sich aktiv an den Diskussionen. Die Ergebnisse des Erfahrungsaustauschs sollen künftig dazu beitragen, die Kommunen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu unterstützen und die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für den Ausbau der digitalen Infrastrukturen zu stärken.
Zentrale Fragestellungen der Kommunen, darunter die Sicherstellung einer qualitativen Bauausführung, die Förderung der Ausbaugeschwindigkeit, die Minimierung der Belastung für Bürgerinnen und Bürger sowie die Vermeidung von Bauschäden wurden adressiert. Besonders relevant war auch die Erstellung einer Dokumentation zur Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen gegenüber den ausführenden Unternehmen. Der Austausch von möglichen Lösungsansätzen aus der Praxis ermöglichte den Teilnehmern, verschiedene Konzepte zu bewerten und passende Lösungsmodelle für ihre jeweilige Situation zu identifizieren. Die interkommunale Diskussion förderte den konstruktiven, offenen Austausch und zeigte, dass die Herausforderungen im Glasfaserausbau in allen Kommunen ähnlich sind.
Ein zentraler Punkt, der während der Veranstaltung thematisiert wurde: die Notwendigkeit einer ergänzenden Förderung durch Bund und Land Hessen, um eine flächendeckende Gigabitversorgung sicherzustellen.
Die Anwaltskanzlei Muth & Partner stellte die verschiedenen gesetzlichen Grundlagen für die Bauämter in den Kommunen wie das Zustimmungsverfahren nach § 127 TKG, die Wiederinstandsetzung öffentlicher Wege (§ 129 Abs. 3 TKG), Verjährung der Ansprüche (§ 135 TKG), Neues von der EU mit der Gigabit Infrastructure Act (GIA) – Verordnung (EU) 2024/1309 sowie den Entwurf TK-Netzausbau-Beschleunigung-Gesetz (TK-NABEG) vor. „Bei diesem Themenfeld zeigt sich besonders die Notwendigkeit zur weiteren Vertiefung durch eine qualifizierte Beratung. Die gesetzlichen Möglichkeiten und Grenzen für die Kommunen bei der juristischen Einordnung der Situation im Glasfaserausbau sind nur unzureichend vorhanden“, kommentierte der Moderator der Veranstaltung und regionale Breitbandberater Klaus Bernhardt.
Die Vorstellung der Praxisbeispiele aus den Landkreisen Limburg-Weilburg und Marburg-Biedenkopf dokumentierten die Notwendigkeit zur Sicherung der Bauqualität und der rechtssicheren Dokumentation für spätere Nachbesserungsmaßnahmen sowie auch in vielen Fällen zur Baubeschleunigung.
Neben dem intensiven Erfahrungsaustausch der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurde auch die digitale Antragstellung über das OZG-Breitband-Portal zur Beschleunigung der Genehmigungsprozesse und der Einsatz von satelittengestützter Messtechnik vorgestellt. „Besonders hat uns gefreut, dass der Wunsch nach entsprechenden Folgeveranstaltungen von den Teilnehmenden geäußert wurde.“, bewertete Jens Ihle, Geschäftsführer vom Regionalmanagement Mittelhessen, abschließend die Veranstaltung.
Potpourri & Potenziale – Von digitalen Trends, über Cybersecurity und Nachhaltigkeit nahm das Netzwerk mittelhessen.digital am 5.11.24 100 Gäste mit auf eine Impulsreiche Reise. Im Hofgut Dagobertshausen widmete sich das Netzwerk der Fragestellung „Was bewegt den Mittelstand?“
Acht Mitglieder des Netzwerks Mittelhessen.digital stellten in jeweils 10-minütigen Impulsen Tricks, Kniffe, aber auch Herausforderungen der digitalen Transformation vor.
Dabei widmete sich der ersten Themenblock des Abends den digitalen Trends. Wie implementiert man neue Technologien im Unternehmen? Welches Mindset sollte man einnehmen? Wie nutze ich automatisierte Prozesse, um komplexe Prozesse zu vereinfachen? Und wo wären wir überhaupt ohne technischen Fortschritt?
Daniel Lugner (OPTIMAL SYSTEMS), Steven Sumner (sgc), Martin Bayer (medialis one) und Sven Herchenhein gaben Antwort. Während sich Bayer der wachsenden Komplexität des Schnittstellenmanagements widmete, zeigte Sumner die Potenziale von KI für die Marketingbranche auf. Alle Referenten waren sich einig, dass Mut zum Experimentieren den Startpunkt einer jeden betrieblichen Innovation bildet.
Der zweite Themenblock umspannte den Block der anstehenden EU Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2). Matthias Ache (kkp.law) bot den Gästen zum Auftakt eine Übersicht über die anstehenden wachsenden gesetzlichen Anforderungen an die IT Security. Jan Philipp Rusch (new vision) und Ralph Boßler (Sylphen) rundeten den Block ab, indem sie Step by step auf die wichtigsten Sicherheitsrisiken hinwiesen, und welche präventiven Maßnahmen helfen, diese zu umgehen.
Der nachfolgende Beitrag von Marlon Schreiber (Digital Data) führte den Gästen anhand plastischer Beispiele vor Augen wie hoch der CO2 Fußabdruck alltäglicher Büroarbeiten (bspw. Dokumentenablagen, oder auch E-Mail-Verkehr). Gleichzeitig erklärte Schreiber, wie mit einfachen Verhaltensänderungen in der Arbeitsumgebung die Umweltbelastung erheblich reduziert werden kann.
Das Netzwerk Mittelhessen.digital ist Teil des Projekts „Digitalisierung, Gründung, Innovation in Mittelhessen" und wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert
Das Netzwerk Bildung des Regionalmanagement Mittelhessen lud am 7.11.2024 zum online Morning Briefing mit Daniel Zoll ein. In seiner Keynote widmete sich der charismatische Spiegel Bestseller Autor der Fragestellung „Wie erreiche in die Generation Z?“ Dabei legte der Social Media Experte den Fokus klar auf die Außendarstellung in den gängigen Social Media Plattformen.
Am Anfang jeder zielgerichteten Kommunikationsstrategie ist es nötig deine Spitze Zielgruppe zu definieren. „Die Generation Z ist kein homogener Haufen“ betont Zoll. So sei es entscheidend auch innerhalb der Generation das Profil der Zielgruppe zu schärfen, beispielsweise welche Hobbys und Interessen der exakte Zielkonsument hat. Wichtig sei zudem, dass man über den eigenen Schatten springe und selbst auf den Plattformen mitwirkt, die in der Alterskategorie angesagt ist. Instagram und insb. Tik Tok sind die dominierenden Platzhirsche in der Generation Z – das größte Wachstumspotenzial rechnet Zoll jedoch YouTube zu.
„Lesen, Interagieren (kommentieren) und später eigenen Content kreieren“ sei das bewährte Konzept in welchem sich Institutionen und Unternehmen an neue Plattformen heranwagen sollten. Dabei sei es in keinen Fall zielführend mehrere Zielgruppen bedienen zu wollen „Wenn ihr jeden zufrieden stellen wollt, ist niemand zufrieden. Keiner folgt euch, wenn für ihn nur ¼ des Contents relevant ist“. Daher sei es notwendig im Zweifel den Fokus nur auf eine Leserschaft zu fokussieren.
Letztlich ist der Erfolg auf Social Media auch eine Budgetfrage. Paid Ads können als Booster funktionieren, um guten Content in der Reichweite zu pushen. Wer kein Geld zur Hand nehmen möchte oder kann, muss im Zweifel mehr zeitliche Ressourcen einsetzen, um die Qualität des eigenen Contents überdurchschnittlich zu verbessern. Vorbei sind die Zeiten, in denen Praktikant*innen „nebenbei“ Content kreieren. Für erfolgreiche Social Media Auftritte bedarf es eine Geschäftsleitung, die dahintersteht.
Zoll wies jedoch auch auf die Gefahr hin, viel Geld und Ressourcen zu verschwenden. Um nicht enttäuscht zu werden, sollte man sich realistische Ziele setzen. „Wenn ich in 20 Jahren 8.000 Follower gewonnen habe, ist es utopisch zu glauben ich könne in einem Jahr 10.000 neue gewinnen“. Für regionale Institutionen, die eine abgegrenzte geografische Zuständigkeit haben, lohnt es sich, die regionalen Gepflogenheiten miteinzubeziehen, oder auch Kollaborationen mit anderen lokalen Playern, bspw. Gastrobetrieben, als Asset zu nutzen. Hierdurch können Brücken zwischen Followern verschiedener Kanäle gebaut werden.
„Am Ende ist das Wichtigste, dass ihr authentisch bleibt. Niemand kann durchgehend eine verstellte Rolle spielen – das zermürb euch, und das Erkennen auch eure Follower“. Schloss Zoll seinen Vortrag. Dem er eine ausgiebige Fragerunde mit dem Teilnehmerkreis folgen ließ.
Vom 7.-9. Oktober präsentierte sich die Region Mittelhessen mit einem Gemeinschaftsstand auf der EXPO REAL in München, der wichtigsten Immobilienmesse Europas. Das Regionalmanagement Mittelhessen hat den Stand zum 19. Mal organisiert, diesmal mit 35 kommunalen und privatwirtschaftlichen Partnern. Darunter alle fünf Landkreise, Regierungspräsidium, Städte, Banken und regionale Unternehmen.
Die Zukunft des Marktes war das große Thema der Messe mit mehr als 40.000 Teilnehmern aus 75 Ländern und 1.778 Ausstellern. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zeige sich die Branche vorsichtig optimistisch, leichte Zuversicht sei zu spüren. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation sowie kostengünstiges Wohnen und neue Nutzungskonzepte standen im Fokus. Laut Messe haben die Teilnehmer die Bedeutung von Kooperationen und neuen Ansätzen betont.
So auch am Mittelhessen-Stand: „Es ist etwas Besonderes, dass unser regionales Immobilien-Netzwerk so vertrauensvoll und gut funktioniert.“, sagt Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH. „Die Kooperationskultur von Projektsteuerung, Bauunternehmen, Handwerk, Kommune und Finanzierung schafft Resilienz auch unter schwierigen Marktbedingungen.“ Laut Rückmeldungen trage der Stand als Plattform für 35 Partner dazu bei.
Dr. Christoph Ullrich, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gießen, untermauert die Bedeutung: „Durch den Gemeinschaftsstand ist Mittelhessen als beeindruckende Wirtschafts- und Wissenschaftsregion sichtbar und gemeinsam stark, auch neben Regionen wie Rhein-Main. Alle Standpartner können hier in einer hochwertigen Umgebung gute Gespräche führen.“ Wichtige Themen aus seiner Sicht: Flächenverfügbarkeit für Wohn- oder Arbeitsplätze und bezahlbarer Wohnraum im Hinblick auf regulatorische Rahmenbedingungen. Es brauche weniger hohe Standards für Bauprojekte. Anita Schneider, Landrätin des Landkreises Gießen, beleuchtet diesbezüglich neue Wege bei der Erschließung von Gewerbeflächen. „Es braucht klaren Kriterien, die die Kommunen in die Lage versetzen, zukunftsfähige Betriebe anzusiedeln, welche zu ihnen passen. Auch Bestandsentwicklung ist für viele Kommunen ein prioritäres Thema.“
Regulatorische Vereinfachung für mehr Planungssicherheit wünscht sich auch Dr. Peter Hanker, Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen. „Allgemein verbessert sich die Marktsituation bereits etwas. Was aber fehlt, sind klare, politische Rahmenbedingungen.“ Noch hielten sich Investoren aus einer gewissen Unsicherheit zurück, sowohl private als auch gewerbliche. Die Banken allein könnten dies nicht kompensieren, auch wenn die Zinsseite eine gewisse Entlastung verspreche. Besonders für das Thema Revitalisierung, Bauen im Bestand, seien klare Vorgaben wichtig - denn die Finanzkraft dazu sei im Gewerbe vorhanden.
Das regionale Fazit der Immobilien-Messe
Die Resilienz ist ausgeprägt, da ist man sich einig. Weil die inhabergeführten und regional verwurzelten Marktteilnehmer Geduld mitbringen und zusammen agieren. Bei den Projektentwicklern und Investoren sind konkrete Projekte in Arbeit und in Planung. Im Fachprogramm am mittelhessischen Gemeinschaftsstand wurden einige davon vorgestellt, gemeinschaftlich und Hand in Hand. Die Volksbank Mittelhessen hat aufgezeigt, welche Unterstützung Firmen bei der Finanzierung von Projekt- oder Bauträgerimmobilien erhalten können. Unter verschärften, gesetzlichen Rahmenbedingungen, die jährlich herausfordernder werden.
Gießen stellte zusammen mit dem Bauunternehmen Faber & Schnepp, den Stadtwerken und der Volksbank Mittelhessen den Umbau von zwei ehemaligen Einzelhandelsflächen im Seltersweg vor. Das Revitalisierungs-Projekt verwandelt die leerstehenden Immobilien in einen vielseitigen Lern- und Lebensort mit Bibliothek, Kita, Dienstleistungen, Einzelhandel und Wohnflächen. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Akteure macht die Maßnahme zum Leuchtturmprojekt: Faber & Schnepp ist Eigentümer der Immobilie und möchte verschiedene Nutzungskonzepte in diesem Referenzobjekt für innerstädtischen Wandel zusammenführen, die Stadtwerke sorgen für den Anschluss ans Fernwärmenetz, die Volksbank hat die Finanzierung ermöglicht und die Stadt Gießen hat mit Bauamt, Stadtplanung und Fördermitteln unterstützt. Die Kooperation zeigt die Innovationskraft und Entwicklungsmöglichkeit von Innenstädten zu belebten Zentren. „Innenstädte müssen eine permanente Einladung aussprechen. Sie müssen sozial gerecht, grün nachhaltig und produktiv sein. Unsere Aufgabe ist es, die Innenstadt als attraktiven, multifunktionalen und resilienten Erlebnisraum weiterzuentwickeln. All das, was für Entwicklung der Innenstadt nötig ist, konzentriert sich in diesem Projekt.“, so Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher. „Diese guten Partnerschaften sind eine Voraussetzung dafür, wie wir Innenstädte künftig entwickeln.“ Die Erdgeschosslagen in Gießen teilen sich aktuell auf in 52% Einzelhandel, 20% Dienstleistung und 21% Gastronomie. Soziale Nutzungen wie Bildung und Gesundheitswesen rücken stark nach. Zusätzlich zur Belebung der Innenstadt sieht Becher bezahlbaren und sozialen Wohnraum als wichtiges Immobilien-Thema der Stadt, ebenso die Entwicklung von Gewerbeflächen. Seine Botschaft: „Wir brauchen mutige Entwicklungsentscheidungen für Immobilien und stehen als Partner zur Verfügung.“ Der Vortrag des Landkreis Gießen zu interkommunalen Gewerbeflächen ergänzt diese Botschaft: Man muss neue Wege gehen, um Gewerbeflächen zu erschließen.
Marburg als „heimlicher Wirtschafts- und Wissenschaftsgigant“ hat klargestellt: Hier sollen die Arzneimittel der Zukunft entwickelt werden. Zusammen mit der Philipps-Universität, der Pharmaserv GmbH und der Gemeinde Lahntal gab es einen vertiefenden Einblick in die intensive Kooperation und Zusammenarbeit von Universität, Stadt, Kommune und Unternehmen. Auf die Founders School folgt ein Innovation-Hub, soziale Projekte schaffen Innenstadtbelebung und Gewerbeflächen bieten neuen Raum für Innovation. „Marburg bietet optimale Voraussetzungen. Wir haben alle Bausteine, die es fürs Thema Life Science benötigt: die Universität mit klugen, jungen Köpfen, ein strukturiertes Startup-Ökosystem und innovative Unternehmen. In einer Stadt kurzer Wege können Innovationen produktiv und schnell entstehen. Das alles fördert letztlich auch die soziale Infrastruktur.“, so Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. In der Gemeinde Lahntal wird zusätzlich zur Innenstadtbelebung viel passieren: Flächen werden ausgebaut und ein Ringverkehr soll die Nahverkehrsverbindung verbessern. „Aus dem Gebiet Spiegelshecke ist man in sieben Minuten in Marburg. Auch die Infrastruktur innerhalb des Gewerbegebietes ist gut. Wir haben eine Feuerwehr, wir bekommen noch eine DRK-Rettungswache. Wir haben alles vor Ort. Wenn wir die Stellschrauben jetzt richtig drehen, laufen wir in eine goldene Zukunft.“, so Bürgermeister Carsten Laukel.
Wetzlar und die Revikon GmbH stellten das Großprojekt Domhöfe vor. Wo seit den 80er Jahren ein Betonklotz die Innenstadt prägte, entstehen nun drei Höfe. Harmonisch angepasst an Wetzlars Altstadt mittels kleinteiliger Struktur. Umgesetzt von lokalen Unternehmen in Wetzlar als „Heimatmarkt“. Animationen haben gezeigt, wie neues Leben in der Innenstadt entsteht: durch u.a. Musikschule, Science Center, Veranstaltungs- und Geschäftsräume, Wohnungen und Restaurants. „Die Hauptmietverträge sind geschlossen, die Vermarktung ist sehr gut gelaufen.“, so Martin Bender von Revikon. Bürgermeister Dr. Andreas Viertelhausen ergänzt: „Bei der Überlegung, wie man sich die Innenstadt der Zukunft vorstellt, passt eine Bauruine nicht ins Bild. Wir müssen Frequenz reinbringen. Mit unserem Leerstandsmanagement behalten wir in Wetzlar 270 Flächen im Blick. Aktuell haben wir 14 Leerstände. Das ist nicht schön, aber es gab schon mehr. Bei den Domhöfen sieht man jetzt, wie das Projekt emporwächst. Wir freuen uns auf die Eröffnung.“
Limburg-Weilburg hat mit der Gemeinde Weilmünster demonstriert, warum es sich lohnt, in den mittelhessischen Markflecken zu investieren. Bürgermeister Mario Koschel rief zur Ideenfindung für die Nutzung des Areals der Vitos Weil-Lahn mit 14 Gebäuden mit 72.000qm auf. Hier entsteht Platz durch den neuen Gesundheitscampus in Weilburg. Auch in Limburg gibt es ein neues Gesundheitszentrum. Und im ehemaligen Schuhhaus finden 18.000 Medien auf drei Stockwerken Platz. Es ist nun die städtische Bibliothek. „Die Entwicklung von Gewerbegebieten wird immer komplexer. Daher ist es gut, dass wir uns hier auf der Messe austauschen können.“, so Dr. Marius Hahn, Bürgermeister von Limburg. „Unsere gute Lage ist Voraussetzung dafür, dass wir innovative Firmen ansiedeln können. Es gibt auch genügend Raum für Familien. Die gute Mischung und eine sinnvolle Planung machen es aus.“. Die AMADEUS Group aus Limburg hat nachhaltiges Wohnen und die Bezahlbarkeit von Neubauwohnungen thematisiert. Regulatorische Maßnahmen und innovative Finanzierungsmodelle können die Finanzierbarkeit von Neubauwohnungen für Durchschnittshaushalte verbessern.
Neuer Partner am Stand: Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. (gif) hat in zwei Vorträgen vorgestellt, wie Unternehmen soziale Nachhaltigkeit (den Schlüsselfaktor S in ESG) auf dem Weg zu einem europäischen Bewertungsstandard bemessen können. So bekommt das S mehr Akzeptanz und schafft ein gemeinsames Verständnis der Kriterien. „Die soziale Komponente wird nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch in anderen Nutzungsarten an Bedeutung gewinnen.“, so Prof. Verena Rock. „Der Social Impact wird auch Mehrwert im Sinne von Rendite generieren. Im Gegenzug werden Immobilien an Wert verlieren, wenn sie künftig nicht das „S“ abbilden können.“
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Die 25 Mitaussteller 2024: Adolf Lupp GmbH & Co. KG, AMADEUS Group, Bauunternehmung Albert Weil AG, Faber & Schnepp Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, gif - Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., GPEP GmbH, HTAI Hessen Trade & Invest GmbH, IMAXX - Gesellschaft für Immobilienmarketing mbH, IMAXXAM Asset Management GmbH, Kreissparkasse Weilburg, KuBuS generalplanung gmbh, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Gießen, Mittelhessische Wohnen plus GmbH, Revikon GmbH, Sparkasse Gießen, Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Sparkasse Oberhessen, Stadt Wetzlar, Universitätsstadt Gießen, Universitätsstadt Marburg, Vogelsbergkreis, Volksbank Mittelhessen eG, Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG, Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH
Die 10 Sponsoren 2024: Architekten Ritz & Losacker GmbH, Haka Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Infrareal Holding GmbH & Co. KG, Knorz Bürosysteme GmbH, Möller Theobald Jung Zenger, Regierungspräsidium Gießen, S + S Grundbesitz GmbH, Stadtwerke Gießen GmbH, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf mbH
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Fotos: Tim Lochmüller
Seit 1998 versammelt sich jährlich die Immobilienbranche auf Europas führender Fachmesse für Immobilien und Investitionen, der EXPO REAL in München. Seit 2005 ist die Region Mittelhessen mit einem Gemeinschaftsstand vertreten, zum 19. Mal organisiert vom Regionalmanagement Mittelhessen. Vom 7. bis 9. Oktober präsentieren sich dieses Jahr 25 Partner und 10 Sponsoren. Ein brandneues Fachprogramm behandelt die wichtigsten Themen.
Die Zukunftsfähigkeit der Immobilienmärkte in Zeiten des Umbruchs steht dieses Jahr im Fokus der Messe. Transformation des Immobilienbestands, neue Geschäftsmodelle und verstärkte Digitalisierung sind die drängendsten Themen der Branche. Dicht gefolgt von Zinspolitik, energiewirtschaftlichen Lösungen für Quartiere und der Dekarbonisierung von Städten und Gebäuden. 1.856 Aussteller aus 36 Ländern zeigen dazu in sieben Hallen Innovationen und Lösungen für den Markt auf. „Bauen im Bestand“ als entscheidender Faktor für bezahlbaren Wohnraum bekommt eine Sonderschau.
Am Gemeinschaftsstand der Region wird erstmals ein umfangreiches Fachprogramm präsentiert. In 11 Sessions mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik werden aktuelle Themen der Immobilienwirtschaft und der Standortentwicklung Mittelhessens besprochen. In Vorträgen und Diskussionsrunden geht es u.a. um Immobilienprojektfinanzierung in schwierigen Zeiten, soziale Nachhaltigkeit, Transformation von Einzelhandelsimmobilien in Innenstädten, ökologische Wohnquartiere und Gewerbeflächen oder die Neubelebung von Ortskernen.
„Das neue Fachprogramm adressiert wichtige Themenfelder. Wir zeigen damit Chancen und Möglichkeiten für Investoren und die Ansiedlung am Standort Mittelhessen auf.“, erklärt Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH.
Wie ist die Immobiliensituation der Region? Welche Segmente funktionieren? Wo ist es schwer?
„Die Immobilienverkäufe von Bestandsimmobilien nehmen wieder zu. Die Preise stabilisieren sich nach dem Preisrückgang der letzten Jahre. Es gilt, wie eh und je bei Immobilien, dass die Lage der ausschlaggebende Faktor für den Kaufpreis ist. Daneben spielt der energetische Zustand der Immobilie mehr denn je eine Rolle. Ältere Immobilien können mit staatlichen Zuschüssen entsprechend ertüchtigt werden, sei es zur Energieeinsparung oder zum Werterhalt. Auch Konzepte für eine energieeffiziente Sanierung von Objekten im Falle eines Verkaufs können sich positiv für den anstehenden Verkauf auswirken. Dies gilt mittlerweile sowohl für den ländlichen Raum als auch für Städte wie Marburg. Nachgefragt werden tatsächlich alle Immobilien. Aufgrund der gestiegenen Zinsen hielten sich potenzielle Finanzierer mit einer Entscheidung aber zuletzt zurück. Wir sehen nun jedoch eine allmähliche Belebung. Top-Immobilien sind immer gefragt. Für die Errichtung von Neubauten in diesem Segment besteht derzeit noch Zurückhaltung, auch wenn die Bautätigkeit wieder zunimmt. Wobei Wohnraum in allen Segmenten fehlt.“
Wie schätzen Sie die Entwicklung der Baukosten ein?
„Die Baupreise haben sich auf hohem Niveau stabilisiert und werden auf hohem Niveau bleiben. Auch wenn die Materialkosten stabil bleiben oder gar sinken, so wird auch in den kommenden Jahren mit steigenden Lohnkosten zu rechnen sein. Staatliche Förderungen gleichen dies in Teilen wieder aus. Die Lieferkettenproblematik der Vergangenheit besteht in dieser Form aktuell nicht mehr. Die Planungssicherheit ist damit zumindest wieder gegeben.“
Welche Rolle spielt der Dialog mit dem Markt auf dem EXPO REAL Gemeinschaftsstand Mittelhessen für Sie?
„Der Dialog mit den Marktteilnehmern ist das entscheidende Argument für eine Teilnahme an der Messe. Einerseits, weil wir „Mittelhessen“ uns dort alle treffen und austauschen, andererseits, weil wir darüber hinaus viel Wissenswertes aus anderen Regionen erfahren, seien es Trends oder Projekte. Mit dem Gemeinschaftsstand bietet uns das Regionalmanagement Mittelhessen eine „Heimatbasis“, die für alle Beteiligten nur Vorteile hat: wir sind gut sichtbar und haben einen angenehmen Ort mit ruhiger Atmosphäre für gute Gespräche und regen Austausch untereinander.“
Vom 7. bis 9. Oktober 2024 ist Gemeinschaftsstand der Region Mittelhessen auf der EXPO REAL in München in Halle C1 am Stand C1.140 zu finden.
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Die 25 Mitaussteller 2024: Adolf Lupp GmbH & Co. KG, AMADEUS Group, Bauunternehmung Albert Weil AG, Faber & Schnepp Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, gif - Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., GPEP GmbH, HTAI Hessen Trade & Invest GmbH, IMAXX - Gesellschaft für Immobilienmarketing mbH, IMAXXAM Asset Management GmbH, Kreissparkasse Weilburg, KuBuS generalplanung gmbh, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Gießen, Mittelhessische Wohnen plus GmbH, Revikon GmbH, Sparkasse Gießen, Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Sparkasse Oberhessen, Stadt Wetzlar, Universitätsstadt Gießen, Universitätsstadt Marburg, Vogelsbergkreis, Volksbank Mittelhessen eG, Volksbank Rhein-Lahn-Limburg eG, Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez GmbH
Die 10 Sponsoren 2024: Architekten Ritz & Losacker GmbH, Haka Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Infrareal Holding GmbH & Co. KG, Knorz Bürosysteme GmbH, Möller Theobald Jung Zenger, Regierungspräsidium Gießen, S + S Grundbesitz GmbH, Stadtwerke Gießen GmbH, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf mbH