Wie sieht die Arbeit der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH (RMG) in der Praxis aus? Davon konnte sich kürzlich Ramez Muhjeh als so genannter „Job Shadower“ einen Eindruck verschaffen. Für einige Tage begleitete Muhjeh RMG-Geschäftsführer Jens Ihle und Regionalmanager Christian Piterek bei Terminen und Veranstaltungen. „Job Shadowing“ ist ein neues Angebot des Projekts „Potenziale nutzen“, mit dem die Philipps-Universität Marburg ausländische Studierende in ihrer Karriereplanung unterstützen möchte. Insbesondere geht es bei dem Pilotprojekt darum, Absolventen den Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Muhjeh, der in Marburg sein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen hat, war bereits vorher in seiner Heimat Syrien für große Unternehmen tätig, vor allem im Bereich Human Resources. Nach einem Zwischenstopp als Praktikant bei einer Firma in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist er nun in Mittelhessen auf der Suche nach einer beruflichen Zukunft. „Die Zeit beim Regionalmanagement hat mir geholfen, besser zu erkennen, wo meine Stärken sind und wie ich mein Studium und meine beruflichen Erfahrungen besser einsetzen kann.“
Der Vorteil des „Job Shadowings“ beim Regionalmanagement: „Ich habe nicht nur eine Firma, sondern viele Unternehmen in der Region kennen gelernt“, sagt Muhjeh. „Ich glaube, einige kennen auch viele Deutsche noch nicht“, berichtet er und meint damit die zahlreichen „Hidden Champions“, denen er bei Treffen mit den RMG-Netzwerken wie dem Netzwerk Wirtschaft begegnet ist. „So habe ich viele Erfahrungen gesammelt, die ich so an der Uni nicht sammeln konnte.“ Und: „Ich glaube, dass mir das beim Berufseinstieg hier ziemlich helfen wird.“
Besonders beeindruckt hat Muhjeh ein Treffen des Netzwerks Wirtschaft zum Thema Regionale Wertschöpfungsketten: „Mir ist aufgefallen, wie im Voraus gedacht wird, welche Herausforderungen auf die Wirtschaft der Region zukommen könnte.“ Die meiste Zeit war Regionalmanager Christian Piterek mit Muhjeh unterwegs. Sein Eindruck: „Er hat sich gut integriert, sich interessiert gezeigt und auch mal nachgehakt, wenn es etwas zu fragen gab – und auch nicht zuletzt seine Erfahrungen als ausländische Fachkraft eingebracht“. Die Willkommenskultur gehöre ja zu den Kernthemen beim Regionalmanagement.
Fachlich wie menschlich habe er sehr gute Erfahrungen gemacht mit diesem ersten „Job-Shadower“, sagt Piterek. Das kann auch Jens Ihle bestätigen: „Er hat sich voll eingebracht in unsere Arbeit.“ Und das hat sich auch für Ramez Muhjeh gelohnt: Als nächste Aufgabe wartet ein Praktikum bei der Sparkasse in Marburg auf ihn.