Mit dem Ziel, die Zahl der Deutschlandstipendien aus der Region für Studierende an den drei mittelhessischen Hochschulen zu erhöhen, kooperieren die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Philipps-Universität Marburg (UMR) und die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) mit dem Regionalmanagement Mittelhessen. Die gemeinsame Ansprache erfolgt erstmalig mit einem neu konzipierten Faltblatt und einer Kampagne: „Wir wollen das von der Bundesregierung kofinanzierte Stipendienprogramm bei Bürgern, Unternehmern und Ehemaligen noch bekannter machen, um weitere Stifter aus der Region zu gewinnen,“ erklärt Stella M. Henne, die Ansprechpartnerin an der JLU. „Die Investition in Köpfe lohnt sich: jeder Euro, den ein privater Förderer gibt, wird vom Bund verdoppelt“, betont Iris Rubinich, Fundraiserin der UMR. Monika Stöckl von der THM ergänzt: „Schon mit 150 Euro im Monat entsteht so ein Stipendium von 300 Euro, und die Stifter bestimmen, in welcher Fachrichtung oder welchem Studiengang die Förderung vergeben wird.“
Zahlreiche mittelhessische Unternehmen, aber auch mit „ihrer“ Hochschule verbundene Einzelpersonen haben sich bereits dafür entschieden, im Jahr 2017 insgesamt 139 Stipendien zu finanzieren und damit einer künftigen Führungskraft zu ermöglichen, sich auf ihr Studium zu konzentrieren. Einer davon ist Maik Luu, der an der Philipps-Universität studiert und nebenher in Marburg als Sushi-Koch gejobbt hat. Der 22-jährige leistungsstarke Student arbeitet mittlerweile an seiner Doktorarbeit und sagt: „Das Deutschlandstipendium hat mir die essentielle Sicherheit gegeben, um die nächste Etappe vorauszuplanen.“
Die Gestaltung des Faltblattes hat die Agentur „DIE MARKETINGPROFILER“ aus Gießen übernommen, deren Geschäftsführerin Manuela Giorgis erklärt: „Als regional verwurzelte Unternehmerin unterstütze ich die Vertriebs-Kampagne gerne mit meinem Know-How.“ Entstanden ist die Idee für die Zusammenarbeit im Netzwerk Wirtschaft des Vereins Mittelhessens. Hier treffen sich zweimal jährlich die Vereins-Mitglieder zum Austausch und Netzwerken unter der Leitung von Klaus Rohletter, Vorstandsvorsitzender der Limburger Bauunternehmung Albert Weil AG. Er hat das Projekt als Sponsor unterstützt und das Engagement des Regionalmanagements ist ihm eine Herzensangelegenheit: „Ich sehe das gemeinsame Werben als Teil der Arbeit für die Sicherung von Fachkräften in der Region!“ Für die drei Hochschulen dankte Prof. Dr. Katja Specht dem Regionalmanagement: „Das Deutschlandstipendium bietet Unternehmen der Region die Chance, hochqualifizierte Studentinnen und Studenten der heimischen Hochschulen zu fördern. Das Regionalmanagement Mittelhessen ist für uns der ideale Partner, um weitere Förderer zu gewinnen“, sagte die THM-Vizepräsidentin für Studium und Lehre.
Der Kontakt zu den Spitzenkräften von morgen wird immer wieder als Grund genannt, ein Stipendium zu finanzieren, insbesondere ehemalige Hochschulangehörige haben so die Möglichkeit, ihre Verbundenheit mit der Hochschule auszudrücken. Das Stipendium wird einkommensunabhängig vergeben und für mindestens zwei Semester nach bestimmten Kriterien bewilligt. Die Kofinanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), eine Bewerbung für die nächste Vergaberunde zum Wintersemester 2017/18 ist im Sommer 2017 möglich.
Hintergrundinformation: Zahl der Deutschland-Stipendien 2017 (überwiegend aus Mittelhessen)
Justus-Liebig-Universität Gießen: 39
Philipps-Universität Marburg: 36
Technische Hochschule Mittelhessen: 64
Summe: 139
Informationen zum Deutschlandstipendium an den drei Hochschulen: http://www.mittelhessen.eu/deutschlandstipendium