Zahlreiche neue Gesichter begrüßte Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich als Vorsitzender des Vereins Mittelhessen zur 15. Mitgliederversammlung des stetig wachsenden regionalen Netzwerkes aus Unternehmen, Kommunen und Institutionen. 80 der inzwischen 229 Mitglieder waren am 17. Mai 2017 in das Bürgerhaus Romrod gekommen, um turnusgemäß den Vorstand zu wählen und untereinander in Kontakt zu kommen. Dies geschieht insbesondere über thematische Veranstaltungen wie die Tage der Industriekultur, die dieses Jahr vom 22.-25. Juni zum ersten Mal in Mittelhessen stattfinden.
„Wir wissen viel über die Region, lassen Sie uns darüber reden“, lud Dr. Christoph Ullrich die Vertreter ein, das Motto des Vereins „Im Dialog zum Erfolg“ wörtlich zu nehmen.
Große und kleine innovative Unternehmen, die einmalige Hochschullandschaft und die höchste Studierendendichte seien neben der zentralen Lage beste Voraussetzungen für Mittelhessen, das auch mit Highlights wie dem vor kurzem in Romrod eröffneten Lutherweg punkten könne. Was der Geopark Vulkanregion Vogelsberg der Region bringt, berichtete Hartmut Greb, Geschäftsführer des gleichnamigen Vereins und begann mit einem für einige unbekannten Fakt: „Wussten Sie, dass der Vogelsberg das größte geschlossene Vulkangebiet Europas darstellt?“ Dieses einmalige Naturerlebnis solle genutzt werden, um weitere Besucher für Basalt-Geotope, Rad- und Wanderwege zu begeistern; als zusätzlicher Anziehungspunkt werde am 1. Juli 2017 das neue Vulkaneum in Schotten eröffnen. Insbesondere die Steinbrüche sind nicht nur Naturschauspiel, sondern auch Zeugen der Industriekultur in Mittelhessen. Wie Gruben und Produktionsstätten stehen sie bei den ersten Tagen der Industriekultur ganz im Mittelpunkt: „Unternehmen bieten Führungen an, Museen Ausstellungen und eine große Sternwanderung bewegt sich auf dem Bergmannspfad zu den ersten Schmelz- und Schmiedetagen im Besucherbergwerk Grube Fortuna“, fasste Dr. Ullrich zusammen. Über 40 Institutionen beteiligen sich mit über 90 Veranstaltungen in allen fünf Landkreisen. „Wir sind von der Resonanz überwältigt!“ Das Programm werde in Kürze auf industriekultur-mittelhessen.eu veröffentlicht.
Einstimmig verliefen die Abstimmungen der Mitglieder, die Thomas Janssen aus dem Vorstand verabschiedeten. Auf den Geschäftsführer von Pharmaserv, dem Betreiber des Standortes Behringwerke Marburg folgt Klaus Rohletter aus Limburg. Der Vorstandsvorsitzende der Bauunternehmung Albert Weil AG ist bereits Vorsitzender des Netzwerks Wirtschaft und freute sich auf das neue Amt: „Wir machen Mittelhessen stark und reden darüber!“ Der restliche Vorstand wurde ohne Änderungen für zwei Jahre bestätigt: neben Dr. Ullrich als Vorsitzenden und Klaus Rohletter sind das Dr. Frank Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Löhnberg, als Stellvertretender Vorsitzender und der Lautertaler Bürgermeister Heiko Stock als Finanzvorstand. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Annegret Puttkammer (Pröpstin für Nord-Nassau in der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau), Gunter Schneider (Geschäftsführer der Schneider GmbH & Co. KG) und Dr. Lars Witteck (Generalbevollmächtigter der Volksbank Mittelhessen eG) gewählt. Als Kassenprüfer berichteten Manuela Giorgis und Wolfgang Hofmann, sie empfahlen die Entlastung des Vorstandes, der die Mitglieder folgten. Als Nachfolger von Hofmann wurde Sebastian Finck von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf gewählt.
Jens Ihle, der zugleich Geschäftsführer des Vereins und der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH ist, berichtete den Mitgliedern von Vernetzung und Vermarktung zugunsten der Region, in die oft auch Vereinsmitglieder eingebunden seien: so hänge ein Großbanner am Gießener Güterbahnhof auf einer Fläche, die von einem Unternehmen zur Verfügung gestellt wurde. Ein ausgebuchter Workshop zur Fachkräftesicherung habe bei einem Mitglied in Limburg stattgefunden und beim zweiten StartUp-Weekend in Marburg vom 19.-21. Mai 2017 seien zahlreiche IHKs, Städte, Landkreise und Unternehmen als Partner dabei. Ein großer Erfolg sei die Ansiedlung des europäischen Marktführers im Cloud-Computing, OVH, die eine Immobilie in Limburg als Rechenzentrum umgebaut hätten. Hier seien die Wirtschaftsförderungen von Stadt, Kreis und Region zusammen mit der Landes- und Bundesebene erfolgreich aktiv gewesen. An Beispielen aus den Bereichen „Digitale Bildung“, „Neue Arbeitsweilten“ und Hochschulmarketing zeigte Ihle aus, wie aus der Vernetzung innerhalb der Region Initiativen und konkrete Projekte entstehen. Dass der eingeschlagene Weg den Mitgliedern gefällt, haben diese in einer anonymen Befragung gezeigt: Martin Lacroix (Metrify) berichtete, dass die Gesamtnote von 2,39 im Jahr 2015 auf 2,23 gestiegen sei. Insbesondere die Aktivitäten in Vernetzung und Vermarktung wurden sehr positiv wahrgenommen. 62 Prozent der Mitglieder bewerten den Nutzen ihrer Mitgliedschaft als hoch. Diese Zufriedenheit solle genutzt werden, um weitere Mitglieder für das regionale Netzwerk zu akquirieren, rief Dr. Christoph Ullrich zum Schluss auf: „Sie sind Botschafter, sprechen Sie über die Region und über den Verein!“