Im Rahmen einer Forschungsreise besuchte eine achtköpfige Delegation aus Kyoto (Japan) Mittelhessen. Bei der Delegation handelte es sich um Forscher der privaten Ritsumeikan-Universität aus dem Fachbereich Business Administration. Die Gruppe bearbeitet ein Projekt, welches die unterschiedlichen Entwicklungen in Deutschland und Japan im Bereich Industrie 4.0 und Internet of Things untersucht. Bei einem Besuch der Leica World in Wetzlar erklärte Regionalmanager Christian Piterek die industrielle Entwicklung der optischen Industrie in Mittelhessen. Danach traf sich die Gruppe zu einem Fachgespräch beim Regionalmanagement Mittelhessen, an dem Prof. Dr.-Ing. Sven Keller von der Technischen Hochschule Mittelhessen und Dr. Eva-Maria Aulich vom Forschungscampus Mittelhessen sowie Christian Piterek vom Regionalmanagement Mittelhessen teilnahmen.
Im Vergleich zu Japan unterscheidet sich der Industrie 4.0-Ansatz in Deutschland auf mehreren Ebenen. In Deutschland wird Industrie 4.0 nicht nur auf Unternehmensebene behandelt, sondern ist auch Thema für Industriecluster, Forschungseinrichtungen sowie ganze Regionen. In Japan betrachten die Unternehmen isoliert voneinander jeweils für sich das Thema. Die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen KMUs ist in Deutschland stärker ausgeprägt. Einig waren sich die Teilnehmer, dass Industrie 4.0 große Auswirkungen auf die Produktionssysteme, die Infrastruktur sowie auch auf Berufsbilder haben wird.
Beide Seiten vereinbarten, den Kontakt zu halten. Die Delegation einer der größten Universitäten in Westjapan wird über die Entwicklung des dreijährigen Projektes berichten. Im kommenden Jahr soll es einen Folgebesuch in Mittelhessen geben, bei dem die ersten Ergebnisse des Forschungsprojektes vorgestellt werden.