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ACO Passavant und advacon
zu Gast bei mittelhessen.digital

Im Gespräch: Achim Rink, Jürgen Schlegel, Benjamin Stuchly (v.l.n.r.)
Im Gespräch: Achim Rink, Jürgen Schlegel, Benjamin Stuchly (v.l.n.r.)

mittelhessen.digital: Die Supply Chain im Spannungsfeld der Serviceoptimierung am Use-Case der Firma ACO Passavant

Ausgezeichneter Service ist ein essenzieller Baustein für den Unternehmenserfolg, dies gilt insbesondere im Bereich der Supply Chain. Das findet auch Jürgen Schlegel, Vertriebsleiter der ACO Passavant GmbH. Am vergangenen Montag gewährte er im Rahmen der mittelhessen.digital Webkonferenz gemeinsam mit Herrn Achim Rink von advacon einen umfassenden Überblick über die Neustrukturierung der Supply Chain im Zuge der digitalen Transformation und die damit verbundenen Herausforderungen. Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessen, begrüßte Speaker und Teilnehmer und erklärte die Marke mittelhessen.digital. Unter diesem Banner haben sich zahlreiche Mitglieder des Vereines Mittelhessen e.V. zusammengeschlossen um als Wegbegleiter, Innovator und Sparringspartner im Rahmen der Digitalisierung für mittelständische Unternehmen der Region Mittelhessen zu fungieren.

Jens Ihle eröffnete den Abend, indem er in Kürze auf die neusten Studienergebnisse* des rkw hinwies. Dort gaben die kleinen und mittelständischen Unternehmen an, dass insbesondere die Geschäftsmodellentwicklung und die digitale Transformation in den nächsten 24 Monaten einen sehr hohen Stellenwert einnehmen werden. Darüber hinaus wird eine starke Notwendigkeit gesehen die Kommunikationswege, sowie die Organisation der Kunden- und Lieferantenbeziehungen zu optimieren. Ein deutlicher Indikator dafür, dass der Use Case des heutigen Abends kein Nischenproblem darstelle.

Nach den einleitenden Worten übernahm Jürgen Schlegel das Wort. Herr Schlegel selbst war langjähriger Serviceleiter bei der ACO Passavant GmbH bevor er im Januar 2020 die Verantwortung für den bundesweiten Vertrieb im Bereich Industrie und Kommune mit Schwerpunkt Abwassertechnik übernahm. Auch wenn ACO gut im Service gewachsen sei, so stelle dieser auch stets eine Herausforderung dar. Schlegel führte als Beispiel die Ersatzteilbeschaffung an: Teile für Pumpen werden zum Großteil in Italien hergestellt. Dort stehe bspw. im September die Produktion still, die Ersatzteile müssen jedoch weiterhin zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen. Wie kann das funktionieren?

Gemeinsam mit advacon entwickelte ACO Passavant eine zielgerichtete Strategie zur Lösung der Problemstellung. Digitalisierung und Vernetzung wurden schnell als wichtige Faktoren identifiziert, ebenso wie die Standardisierung von Prozessen. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, sowie im Vorhinein zu wissen, welche Teile überhaupt benötigt werden stellten immer wieder Probleme dar. Guter Service ist und bleibt ein Verkaufsargument, doch ohne Digitalisierung verliere man hier schnell den Anschluss. Kosten müssen minimiert werden und Einsätze effizient gestaltet werden, sodass nur ein Termin beim Kunden nötig sei. Das wichtigste Learning der letzten Jahre sei hierbei gewesen, dass man Mitarbeiter und externe Dienstleister dazu anhalten müsse, einheitliche Informationen aufzunehmen und weiterzugeben, um ein standardisiertes Verfahren etablieren zu können. Dadurch könne man sinnvoll hinterfragen, welche Ersatzteile benötigt werden und die Distribution der Teile und passenden Monteure entsprechend steuern.

Das übergeordnete Ziel ist das Erreichen der Service Excellence 4.0, welches einher geht mit Industrie 4.0. Prozesse laufen im Idealfall ohne Eingreifen der Mitarbeiter ab, bis auf die telefonische Aufnahme und den Wechsel der Teile vor Ort kann alles automatisiert werden und die Daten werden direkt in der Cloud gespeichert. Für die weiterentwicklung von interactive Analytics Prozessen arbeitet ACO zudem mit einem Startup zusammen. Das menschliche Denkmuster wird genutzt und für Anwendungsfälle adaptiert. Ein Beispiel ist die Erweiterung von Kennzahlen, die sich bereits mit bestehenden Sensoren auslesen lassen, statt stetig neue Technik zu implementieren.

Schlegel fasst zusammen: Digitalisierung eröffnet viele neue Wege und Möglichkeiten. Es gilt jedoch zu Priorisieren welche Stellschrauben den größten Nutzen liefern. Rink fügte hinzu, wer heute keine Digitalisierung betreibe, habe einen ganz klaren Nachteil.

Das Veranstaltung zum nachschauen:

über ACO:
Die ACO Gruppe, ein hessisches Mittelstandsunternehmen, gehört zu den Weltmarktführern in der Entwässerungstechnik. In über 44 Ländern ist ACO präsent und produziert auf fünf Kontinenten in 35 Fertigungsstätten. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 5.400 Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Umsatz von 900 Mio. Euro. Das Familienunternehmen in 3. Generation ist an der hessisch-thüringischen Landesgrenze in Philippstal angesiedelt.

*Quelle: RKW-Magazin, Ausgabe 02/2020, S. 28, https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/publikationen/rkw-magazin/rkw-magazin-durchhalten-und-besser-machen/