Im rumänischen Braşov trafen sich am 20. und 21. März 2019 zum zweiten Mal die Vertreterinnen und Vertreter der acht teilnehmenden europäischen Regionen am Projekt "Thematic Trail Trigger" (ThreeT), um die guten Praxisbeispiele auszuwählen, die im Jahr 2019 vor Ort besucht werden. Ziel des INTERREG EUROPE-Projektes ist es, gemeinsam den Schutz, die Ökologisierung, die Zugänglichkeit und die Sichtbarkeit des Natur- und Kulturerbes zu verbessern. Zur Umsetzung richten die Regionen neue Themenrouten ein oder verbessern bereits bestehende Routen unter Berücksichtigung umweltfreundlicher und nachhaltiger Mobilität. Dieses interregionale Kooperationsprojekt dient der Stärkung der Politik für die Erhaltung des Natur- und Kulturerbes auf europäischer und regionaler Ebene. Teilnehmer sind Regionen aus Finnland, Polen, Ungarn, Rumänien, Italien, Malta und Spanien sowie für Deutschland die Region Mittelhessen.
Um praktisch voneinander zu lernen, spielt in den viereinhalb Jahren Projektlaufzeit der Erfahrungsaustausch zwischen den Regionen eine große Rolle; Schwerpunkt des Treffens in der von den Karpaten umgebenen Touristenstadt Braşov war die Vorstellung und die Auswahl der guten Praxisbeispiele, die im Laufe des Jahres 2019 bei so genannten Studienbesuchen vor Ort besichtigt werden. Der erste Studienbesuch findet in Mittelhessen in der zweiten Aprilwoche statt, 30 Regions- und Interessens-Vertreter haben sich angekündigt, um die Industriekultur in Mittelhessen in Augenschein zu nehmen.
Dabei spielen Rad- und Wanderwege eine Rolle, aber auch Wasserwandern und Pilgernwege. Haben die Finnen das Thema "Sauna" im Blick, spielen bei Malta und der Toskana die Küste und die Inseln eine große Rolle, während Ungarn und Rumänien ihre Bergwelt noch besser erschließen wollen. Neben der vorhandenen Natur spielen auch Werkzeuge eine Rolle: während die Polen jedes Jahr einen Stempelpass für Touristen auflegen, haben die Italiener eine App für ihren Nahverkehr entwickelt. Mittelhessen ist mit den Wegen im Lahntal und dem Vogelsberg vertreten sowie dem Energielehrpfad im Rehbachtal. Die Beispiele hatten zuvor die Mitglieder des Arbeitskreises Industriekultur unter der Leitung von Prof. Otto Volk erarbeitet; in diesem Netzwerk treffen sich seit 2013 ehren- und hauptamtliche Expertinnen und Experten, um Gegenwart, Geschichte und Zukunft der produzierenden Wirtschaft in Mittelhessen sichtbarer zu machen. Die Förderung durch die Europäische Region war hierbei ein willkommener Anstoß zum internationalen Erfahrungsaustausch.