Aktuell werden in Deutschland 177.000 km digitale Trassen verlegt, um Haushalte, Unternehmen, Bauernhöfe, Behörden und Bildungseinrichtungen ans Giganetz anzuschließen. Eine Mammutaufgabe für alle Ebenen des föderalen Systems in Deutschland. In Mittelhessen koordiniert die beim Regionalmanagement angesiedelte regionale Breitbandberatung seit 2009 die Zusammenarbeit der Landkreis-Koordinatoren, des Landes Hessen und des Bundes. Für den Bund verantwortet die atene KOM GmbH als Projektträger des Bundes für Hessen die Vergabe und das Management der Bundesförderung. Es gab also genug Themenfelder für die Diskussion mit dem atene KOM-Geschäftsführer Tim Brauckmüller:
Geplant in Präsenz, umgesetzt in hybrider Form aufgrund der pandemischen Lage, sprachen die Fachleute intensiv über den aktuellen Status, die Formen der Zusammenarbeit, aber auch die Chancen und Risiken der aktuellen Breitband-Ausbauprojekte in und für Mittelhessen. Für Tim Brauckmüller steht fest, dass das Kreiskoordinatorenmodell ein hessisches Erfolgsmodell sei. So hätten in Hessen bis heute rund 100 bewilligte Förderprojekte durchgeführt werden können. Durch die neue Fördersystematik der Grauen-Flecken-Förderung würde sich vieles ändern. Ab dem 1. Januar 2023 werde die Aufgreifschwelle von 100 Mbit/s entfallen. Brauckmüller wörtlich: „Danach sind eigentlich nur noch Glasfaserverbindungen ins Haus förderfähig. Auch Gebiete, die bislang mit Supervectoring ausgebaut sind, können potentiell dann auch überbaut werden.“ Zukünftig werde auch für jeden einzelnen Haushalt bestimmt, ob dort eine Förderfähigkeit vorliege.
Am Ende blieb die wenig überraschende Erkenntnis, dass das Thema "Digitale Infrastruktur" und die Anbindung der polyzentrischen Region Mittelhessen ans Giganetz die Verantwortlichen auch in Zukunft beschäftigen wird.