Starthub Hessen, TIG, StartMiUp und Regionalmanagement Mittelhessen unterstützen das "Quartier der Zukunft" im Rahmen der Impact Week
Mit der IMPACT BUILD fand die hessenweite IMPACT WEEK einen verspäteten Abschluss im Volksbank Forum Mittelhessen. Organisiert durch die Modular One GmbH aus Gießen, und krankheitsbedingt verschoben, durften am 24.10 insgesamt rund 150 Gäste sowohl on- als auch offline einen Tag im Kontext des ökologischen Footprints unserer Lebensquartierte erleben.
„Quartier der Zukunft“ so lautete der volle Titel der Veranstaltung, die ihren Beginn bereits vor 8 Wochen in regelmäßigen Online Meetups über die Videoplattform Twitch feierte. Eröffnet wurde der Tag von Hans-Heinrich Bernhardt als Vorstandsmitglied der Volksbank Mittelhessen eG, die sowohl räumlicher Gastgeber als auch Investmentgeber der Modular One GmbH sind. Modular One bildet digitale Zwillinge von Gebäuden ab, ob Kalkulationen im Baugewerbe zu erleichtern, und das Schnittstellenmanagement verschiedener Dienstleister und Bauherren transparent aufzubereiten. Es sei konsequent, dass sich die Volksbank an dem Unternehmen beteiligt, so böte das Konzept der Building Information laut Bernhardt auch große Potenziale im Finanzbereich.
In der ersten Keynote widmeten sich die Geschäftsführer der Modular One Moritz Hofmann und David Handrick dann dem Nachhaltigkeitsgedanken im Bauwesen und der zunehmenden Urbanisierung. 77,5% der Bevölkerung leben heute in Städten – Tendenz steigend. Zudem verbringt unsere Generation 80% ihrer Lebenszeit in Gebäuden. Jüngere Generationen sogar bis zu 90%. 40% des Europaweiten Energiebedarfs lässt sich auf die Unterhaltung von Gebäuden zurückführen. Alles Indikatoren dafür, dass die Baubranche an Relevanz deutlich zunimmt und ihr zeitgleich eine große Verantwortung zufällt. Das erschreckende dabei: Die Arbeitsproduktivität in der Baubranche ist seit 1991 deutlich weniger stark gestiegen als in allen anderen produzierenden Gewerben. Als letzte große breiflächige Innovation gilt auch heute noch der Baukran aus den 70er Jahren. Dass Raum für Effizienz sei, bestätigte Hofmann auch aus eigener Erfahrung am Bau. So sei es nicht unüblich, dass aufgrund von falschen Kalkulationen überschüssiger Beton neben der eigentlichen Baustelle trocken gelassen wird. Digitale Gebäudemodelle seien ein guter Ansatzpunkt, um eine breitflächige Sensibilisierung für unsere Lebensräume zu schaffen, und die Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Das Nachmittagsprogram lenkte den Fokus auf das hessische Jungunternehmertum. David Handrick begrüßte Fabian Goedert (FISEGO), Swen Ciupke (Strellets) und Alexander Bock (ÖkoVision) zum Talk über das hessische Ökosystem. Hierbei standen die Unterstützungsangebote und Hürden bei der Gründung im Fokus. Einig waren sich alle 3 Panelteilnehmer darin, dass die Bürokratischen Hürden dringend überarbeitet werden sollte. Während Goedert betonte, dass es unerlässlich sei für Junggründer sich ein eigenes Netzwerk aufzubauen, betonte Bock, dass man sich immer wieder die Fragen stellen müsse, welche AP man grade brauche. Diese können sich im laufe der Journey ändern, daher gilt es vorausschauend zu planen. Ciupke ergänzte, dass er sich wünsche, dass insbesondere Ämter und Institutionen sich stärker in die Startup- und Gründungscommunity integrieren. Dies könne helfen mehr Transparenz in die Bürokratie zu bringen.
Abgerundet wurde der Abend Startup-typisch mit einem kurzweiligen Pitchbattle. Dabei konnte sich Team Noca nach Jury Entscheid durch die Eventpartner Regionalmanagement Mittelhessen (Benjamin Stucly), Technologie und Innovationszentrum Gießen (Sabine Glinke) und StartMiUp (Patricia Kuhr) mit seiner Noise-Canceling Lösung für Innenräume durchsetzen und sich über Preisgelder in Höhe von 1.000 Euro freuen. Nach dem zweiten Platz des diesjährigen Startup Weekend und dem Gewinn des JLU Idea Slam setzt das Team damit seinen Siegeszug fort.
"Mit Ihrer Noise Canceliing Lösung nehmen sich NOCA einem immer relevanter werdenden Problem der zunehmenden Urbaniserung an. Damit trifft das Team genau den Zeitgeist." begründet Benjamin Stuchly, Ökosystemmanager des Regionalmanagement Mittelhessen, die Juryentscheidung.
Als weitere Team im Wettbewerb waren OpenNaviBim (barrierefreie Navigation in Gebäuden), Strellets (nachhaltige Heizsysteme mit Strohpellets), ÖkoVision (Softwarelösung für Energieregulation in Supermärkten) sowie die Preisträger des hessischen Gründerpreis FISEGO (innovative Brandschuztsysteme) vertreten.