Das Mathematik-Zentrum Wetzlar e.V. ist der diesjährige MINTmit-Preisträger. Der Verein setzte sich mit seinem Konzept zur außerschulischen Begabtenförderung im Bereich Mathematik gegen sieben Mitbewerber durch. Die Auszeichnung besteht aus einem Wanderpokal und einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, gestiftet von der Schunk Group. Schirmherr des Preises, der alle zwei Jahre vom Netzwerk Bildung Mittelhessen im Regionalmanagement ausgelobt wird, ist der Gründer des Mathematikums, Prof. Albrecht Beutelspacher. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wurde der Bildungspreis zur Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) am Dienstag wieder am Stammsitz der Schunk Group in Heuchelheim verliehen.
Mittelhessen sei eine „der Bildungsregionen überhaupt“, sagte Beutelspacher in seinem Grußwort während der Preisverleihung. Er lobte insbesondere die Zusammenarbeit der Akteure aus den vier unter dem Kürzel „MINT“ zusammengefassten Bereichen, die es vor zehn Jahren so noch nicht gegeben habe. Insofern stehe das „mit“ in MINTmit nicht nur für „Mittelhessen“, sondern auch für „miteinander“. Für Innovationen „brauchen wir kluge Köpfe“, sagt Nils Henrik Henkel, Leiter der Finanzen bei der Schunk Group. Vor diesem Hintergrund liege dem Unternehmen „das Thema Bildung besonders am Herzen“. Langfristiges Denken und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen seien nur mit entsprechenden Produkten möglich. „Das geht nicht ohne gut ausgebildete Fachkräfte und Know-how in den naturwissenschaftlichen Fächern.“
Sascha Drechsel, Geschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Unternehmen in Hessen, Bezirksgruppe Mittelhessen, gewährte als Jurymitglied einen Blick hinter die Kulissen des Auswahlgremiums: Die Einsender der Beiträge kämen von Orten „einmal quer durch unsere Mittelhessen-Landkarte“ und präsentierten ihre Ideen in Text, Bild und Video. Die Vielfalt der Themen habe den Jurymitgliedern gezeigt, „wie viele Ansatzpunkte es gibt, sich mit dem Thema MINT zu beschäftigen“, so Drechsel. So habe es neben Themen aus Biologie und Technik auch Beiträge gegeben, in denen alle MINT-Fächer vertreten waren. Das habe die Arbeit in der Jury „spannend, informativ, aber auch herausfordernd“ gemacht, denn „jedes Projekt hat seine Besonderheiten und wird von begeisterten Menschen präsentiert“.
Jurymitglied Stefan Füll, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, stellt den Sieger des Wettbewerbs näher vor: In den beiden nach Jahrgangsstufen gestaffelten Veranstaltungen „Junior MatheClub“ und „MatheClub“ des Vereins Mathematik-Zentrum Wetzlar kämen Schülerinnen und Schüler der 3. bis 6. und 7. bis 13. Klasse zusammen, um sich über den Schulstoff hinaus mit Mathematik zu beschäftigen. Am Junior MatheClub, der vor allem das Interesse an mathematischen Fragestellungen wecken und fördern solle, nähmen jährlich rund 400 Kinder aus der gesamten Region teil. Im MatheClub für die älteren Jahrgänge wird „die ganze Bandbreite mathematischer Probleme erforscht“. Er soll helfen, „einen erweiterten Blick auf die Mathematik zu gewinnen“ und Gleichgesinnte „beim Lösen mathematischer Probleme zusammenzubringen“. Etwa 50 Schülerinnen und Schüler würden jedes Jahr diese Gelegenheit nutzen. „Es gibt Schülerinnen und Schüler, die von der 3. Klasse bis zum Abitur jedes Jahr am MatheClub teilgenommen haben“.
Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, betonte zum Abschluss der Preisverleihung die breite Aufstellung der Jury, in der neben VertreterInnen der Hochschulen auch Repräsentanten des Handwerks, der Arbeitgeber und der Agentur für Arbeit an einem Tisch saßen. „Kooperation wird großgeschrieben“, sagte Ihle und verwies dabei auch auf das vom Regionalmanagement gewonnene Bundesprojekt MINTmit, das MINT-Netzwerk Mittelhessen, dessen Partner sich erstmals Anfang April in Buseck getroffen haben.