Am vergangenen Dienstag besuchte eine Delegation von Arbeitsmarkt- und Bildungsexperten aus der französischen Region Grand-Est das Regionalmanagement Mittelhessen.
Der Besuch fand im Rahmen des Programms ERASMUS+ statt, welches den fachlichen Austausch innerhalb der Europäischen Union fördert. Die Delegation ist seit längerem mit der Stadt Marburg und dem Mittelhessischen Bildungsverein e.V. im Austausch. Ziel des Besuches war, die deutsche Integrationspolitik mit praktischen Beispielen und in Gesprächen kennen zu lernen und mit den Erfahrungen in Frankreich zu vergleichen und auszuwerten. Das Regionalmanagement hatte dafür drei Unternehmer als Good Practice eingeladen, die aus Ihrer Erfahrung berichteten.
Karan Deghani, Co-Founder von CodeDoor.org, initialisierte 2015 ein Netzwerk von Programmierern in fünfzig Ländern, das Menschen hilft, das Programmieren zu lernen.
Tobias Voigt, Geschäftsführer von Tom und Sallys, einem systemgastronomischen Unternehmen, das Salatbars betreibt. Er hat Beschäftigte aus 12 Ländern, u.a. dem Iran und Äthiopien integriert und ausgebildet.
Abdi Ahmed, Malermeister ABD!, floh aus seinem Geburtsland Somalia, fand zunächst Zuflucht in Gießen, erwarb den Meisterbrief im Maler- und Lackiererhandwerk und führt seit 2019 einen Maler-Fachbetrieb in Solms mit sechs Beschäftigten, darunter auch ein Auszubildender aus Eritrea.
Die Delegation zeigte sich sehr interessiert an den Praxisbeispielen. Insbesondere Themen wie das deutsche Ausbildungssystem, Bedeutung von Sprache und der Umgang mit kulturellen Besonderheiten im beruflichen Kontext standen im Fokus der Diskussion. Der Austausch wurde von beiden Seiten als sehr lehrreich empfunden und man vereinbarte weiterhin im Austausch zu bleiben.