Volles Haus beim Abgrillen im Sleeves Up! Space in Gießen. 130 Gäste folgten am 16. Oktober der Einladung des Netzwerks Mittelhessen.digital und ließen sich von Referenten aus dem Netzwerk die praktische Implementierung von KI-Anwendungen ins Tagesgeschäft aufzeigen. In der anschließenden Campfire Session gingen die Gäste in das direkte eins-zu-eins Gespräch mit den Referenten, um die Kurzvorträge zu vertiefen.
Sieben Mitglieder des Netzwerks Mittelhessen.digital stellten in jeweils 10-minütigen Pitches unterschiedliche Facetten der Implementierung von Künstlicher Intelligenz ins Tagesgeschäft vor. Den Auftakt machte Sven Herchenhein. Er betonte die Vielfast von KI. In seinem Vortrag über generative KI verdeutlichte er, dass KI nicht starr ist, sondern unterschiedliche Ergebnisse erzielen kann. Dieser Aspekt der KI, so Herchenhein, sei von unschätzbarem Wert für Unternehmen, da die Produktivität der Mitarbeiter dank KI drastisch gesteigert werden kann.
Eine Warnung vor einem überstürzten Einsatz von KI-Systemen sprach Thomas Winzer aus. Insbesondere im Zusammenhang mit kostenlosen OpenAI-Tools, sei dies mit Vorsicht zu genießen. Sein Vortrag betonte die Notwendigkeit, sich sorgfältig zu überlegen, welche Daten für das Training von KI-Systemen verwendet werden. "Gutes Werkzeug, aber keinesfalls mit aller Hingabe reinstürzen", riet er.
Martin Bayer lenkte die Aufmerksamkeit auf die Anwendung im Marketing. Statt komplett neue Inhalte zu generieren, verdeutlichte er, dass KI als erster Schritt dazu genutzt werden könne, eigene Inhalte (bspw. Texte) zu optimieren. Im Anschluss stellte er die ersten Schritte in leistungsstarken Tools wie Chat GPT und Adobe Firefly vor.
Michael Louis setzte den Fokus auf die richtige Formulierung von Prompts, um KI effektiv einzusetzen. Er führte vor, wie präzise Anweisungen helfen, gewünschten Ergebnisse von KI-Systemen zu optimieren.
Im Anschluss sprach Christian Koch über das heikle Thema des Urheberrechts im Zusammenhang mit KI. Er unterstrich, dass von KI erstellte Inhalte derzeit nur begrenzt geschützt sind und rief dazu auf, dringend rechtliche Regelungen zu überarbeiten und Urheber besser zu unterstützen. „Rein von KI erstellte Sachen sind momentan nicht schutzfähig“.
Can Geniş stellte intelligentes Regelmanagement für automatisierte Geschäftsprozesse vor, während Ralph Bossler praxisrelevante Mustererkennung in einem kleinen Experiment vorführte, die beispielsweise Grundlage für viele Vergleichsportale bietet.
Abschließend boten die Referenten Raum für Diskussion. An Campfire Stationen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, mit den Speakern in den 1:1 Austausch zu gehen. Parallel wurden auf der Dachterrasse ein umfangreiches Barbecue über offenem Feuer angeboten.
Insgesamt bot die Veranstaltung eine aufschlussreiche Reise durch die Welt der Künstlichen Intelligenz. Die Expertenvorträge verdeutlichten die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von KI und sensibilisierten das Publikum für die Verantwortung und Sorgfalt, die beim Einsatz dieser wegweisenden Technologie erforderlich sind.
Das Netzwerk Mittelhessen.digital ist Teil des Projekts „Digitalisierung, Gründung, Innovation in Mittelhessen" und wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert