Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spieß eröffnete das Tagesevent in dem er auf die infrastrukturellen Eckpfeiler der regionalen Unterstützungsangebote hinwies und die Stärken hervorhob.
Nach einer kurzen Vorstellung der regionalen Finanzierungsangebote, übernahm Rolf Krämer aus dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie und Wohnen das Wort. In seinem Vortrag skizzierte Krämer den Aufbau des Starthub Hessen und die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Dabei verwies Krämer auch auf den kürzlich erschienenen Startup-Monitor Hessen, in dem die Befragten insbesondere die Vernetzung und den Zugang zu Venture Capital als größte Defizite der Region herausstellten. Ein klarer Appell also welche Bereiche es auszubauen gilt.
Eine Thematik, die auch das Panel im Nachgang dominierte. Benjamin Stuchly vom Regionalmanagement Mittelhessen lud Rechtsanwalt und Startup Weekend Mentor Philipp Glock, Dr. Detlef Terzenbach (Hessen Trade and Invest) und Mark Pralle (SleevesUp! / Fabrik 19) zum Austausch über Venture Capital in Verbindung mit Standortfragen. Als Aufhänger dienten die Ergebnisse des Deutschen Startup-Monitor 2023.
Positiv sticht in der Studie heraus, dass jedes zweite Startup mittlerweile den Zugang zu öffentlichen Fördergeldern wahrnimmt. Dies sei, so Dr. Terzenbach, eine Bestätigung dafür, dass die bestehenden Fördermöglichkeiten zielgruppenorientiert strukturiert seien. Insbesondere verwies er auf die hohe Nachfrage der Push Stipendien der letzten Jahre, die breit aufgestellt sind, und auch Geschäftsmodelle außerhalb der Deep-tech Branche zu adressieren. „Für nahezu alle Geschäftsmodelle gibt es derzeit öffentliche Unterstützungsmöglichkeiten“.
Dass nahezu zwei Drittel der deutschen Startups einen Exit anstreben, sorgte bei Philipp Glock für eine zwiegespaltene Meinung, einerseits seien Exits der größte Hebel medienwirksam für Entrepreneurship zu werben und so Neugründungen zu initiieren. Außerdem kämen viele Gründende an den Punkt, sich nicht mehr mit der eigenen Tätigkeit zu identifizieren, wenn Teams wachen und aus dem Startup-Leader ein Manager wird. An diesem Punkt sei ein Exit die beste Lösung, um einen Schlussstrich zu ziehen, von dem jeder profitiert. Gleichzeitig verhindere diese Exit-getriebene Mentalität jedoch, dass klassische Mittelstands oder auch klassische familiengeführte Betriebe entstehen.
40% der befragten Startups sehen bezahlbare Büroflächen für einen wichtigen Baustein eines guten Ökosystems. Eine Anforderung, auf die Seriengründer Mark Pralle mit seinen SleevesUp! Co Working Spaces reagiert. Ab 22.12 wird das Franchise seinen neusten Space im Schlossberg Center in Marburg eröffnen. Co Working Spaces seien Ort der Begegnung, die per se Vernetzungen gleichgesinnter fördern und so Co-Creation Prozesse ermöglichen. „Hochschulstädte sind grundsätzlich Orte, die für Co-Working Angebote prädestiniert sind“ so Pralle. „Insbesondere die festen Büro- und Meetingräume, werden bereits heute bei uns gebucht und nachgefragt – und das, ohne dass wir überhaupt eröffnet haben“.
Prof. Dr. Thomas Nauss (Präsident der Philipps-Universitär-Marburg), Dr. Olaf Stiller (Deutsche Kosmetikwerke AG), Genevieve Larsen (Advanced Food GmbH), Lorenz Schaible (Tapit), und Social Media Influencer dieser.johnny komplettierten neben regionaler Partner das umfangreiche Tagesprogramm.