Die „Zeitenwende“ nach dem russischen Überfall auf die Ukraine kommt auch in der Zivilgesellschaft an: Mit der „Partnerschaft für den Reservedienst im Heimatschutz Hessen“ will das Landeskommando der Bundeswehr die Kooperation mit Wirtschaft und Arbeitgebern stärken, um die Akzeptanz des Reservedienstes zu verbessern. Das Regionalmanagement Mittelhessen unterstützt das Vorhaben mit seinem Netzwerk in der Region.
„Wir helfen der Bundeswehr gerne“, sagte Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessens beim Besuch von Oberstleutnant d. R. Christiann Storck beim Regionalmanagement in November. Ein guter Kontakt zwischen Streitkräften und Arbeitgebern sei wichtig, um die Reserve zu unterstützen. „Hier sind wir mit demokratischem Selbstverständnis gerne bereit, mit unserer Vernetzungsarbeit unseren Teil zu dem Projekt beizutragen.“
Dabei hilft das Regionalmanagement, Kontakte zu Betrieben herzustellen und das Projekt bekannter zu machen. „Es gab bereits konkrete Vermittlungen durch unsere Arbeit“, sagte Ihle. Noch vor Jahren hätten große Arbeitgeber ihre Leute eher ungerne für die Reserve abgestellt. Das habe sich durch die neue Realität des Krieges in der Ukraine geändert: Die Reserve sei im Angriffsfall wichtig, um zum Beispiel die kritische Infrastruktur zu schützen.
Neben der Akzeptanz des Reservedienstes möchte die Bundeswehr das Bekenntnis zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung beim Heimatschutz fördern und auch eine bessere Anerkennung des Auftrags der Streitkräfte in der Öffentlichkeit erreichen. Ziel sei ein „langfristiger regionaler Beziehungsaufbau“ im Interesse der Mitgestaltung einer gesamtstaatlichen Resilienz, wie es von der Bundeswehr heißt. 180 Erstunterzeichner aus dem öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft in Hessen haben sich bereits mit Partnerschaftserklärungen an dieser Idee beteiligt.