Seit dem 1. November 2010 bietet das Regionalmanagement Mittelhessen eine anbieter- und technikneutrale Breitbandberatung für Kommunen und Unternehmen in Mittelhessen an. Erfahren Sie mehr über die Arbeit der regionalen Breitbandberater.
Das Land Hessen hat in seiner Gigabitstrategie festgehalten, dass der Auf- und Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen mit Anschlüssen bis an die Gebäude (Fibre to the Home bzw. Builiding, FTTH/FTTB) bis Ende 2025 forciert wird. In diesem Rahmen fördert das hessische Wirtschaftsministerium eine Breitbandberatungsstelle beim Regionalmanagement Mittelhessen. Diese arbeitet mit dem Breitbandüro Hessen der Hessen Trade and Invest GmbH (HTAI) und der WI-Bank zusammen.
Aufgabe der Breitbandberatungsstelle ist in Abstimmung mit der Gigabitstrategie für Hessendie landkreisübergreifende Begleitung der hessischen Kommunen bei der Anbindung an das schnelle Internet. Dazu gehören u.a.:
Anbieter- und technikneutrale Erstberatung der Kommunen und Unternehmen zum Thema Breitband (auch vor Ort),
Unterstützung bei der Durchführung von Informationsveranstaltungen,
Unterstützung bei der Erstellung von Projektskizzen,
Anbieter- und technikneutrale Beratung bei der Nutzung der einschlägigen Förderprogramme.
Die Breitbandberatung steht Ihnen für alle Fragen zur Förderung von Breitbandausbau zur Verfügung.
Status des Ausbaus der schnellen Breitbandversorgung in Mittelhessen (Stand: 12/2023)
Lahn-Dill-Kreis: Flächendeckenden Ausbau von 95% aller Haushalte mit 30 Mbit/s durch die Deutsche Telekom gegen eine Zahlung einer Beihilfe (8,4 Mio. Euro). Dabei wurden bis 2017 rund 500 Kabelverzweiger mit rund 200 km Glasfaser erschlossen. Der Ausbau im Rahmen eines Erweiterungsprojekts, das alle noch unterversorgten Haushalte erfasst und darüber hinaus sämtliche 112 Schulen sowie die Kliniken mit Glasfaseranschlüssen versorgt, wurde Mitte 2020 erfolgreich abgeschlossen. Das Gewerbeprojekt für 22 Kommunen soll im Jahr 2024 vollständig abgeschlossen werden. Der Ausbau erfolgt mit der Deutschen Telekom und umfasste den FTTH-Ausbau von über 10.000 Unternehmensstandorte in Gewerbegebieten. Die Investitionskosten beträgt rund 32,7 Mio €. Davon muss eine Wirtschaftlichkeitslücke von ca. 28,1 Mio € ausgeglichen werden. Diese wird finanziert durch ca. 14,3 Mio € Bundes-, ca. 11,1 Mio € Landes- und 2,7 Mio € Kommunalmittel. Aktuell finden Bemühungen statt, mit Hilfe unterschiedlicher TK-Unternehmen einen flächendeckenden FTTH-Ausbau zu organisieren. Der Fokus liegt hier auf einem möglichst breiten eigenwirtschaftlichen Ausbau unter Vermeidung des Einsatzes von öffentlichen Geldern.
Landkreis Gießen: Die Breitband Gießen GmbH feierte am 2. August 2018 den erfolgreichen Abschluss der zweiten Ausbaustufe. 99 Prozent der Haushalte im Landkreis Gießen sind aktuell mit schnellem Internet versorgt. Der Landkreis Gießen steht unmittelbar vor dem Abschluss seiner dritten Ausbaustufe. Hier wird im geförderten Ausbau der Glasfaseranschluss aller Schulen und öffentlichen Gebäude sowie eine Nachverdichtung von rund 1.000 Haushalten angestrebt. Zur Weiterentwicklung der Ausbaustrategie hat der Landkreis ein zweigleisiges Vorgehen entwickelt. Auf der einen Seite werden über kommunale Masterpläne die Voraussetzungen für mögliche Förderanträge im sogenannten „Graue Flecken“-Programm geschaffen. Andererseits ist der Kreis gleichzeitig in Gesprächen mit TK-Unternehmen, um das Kreisgebiet möglichst flächendeckend eigenwirtschaftlich auszubauen. Vereinzelte finden bereits heute eigenwirtschaftliche Ausbauaktivitäten in den Kommunen statt.
Landkreis Limburg-Weilburg: Flächendeckender Ausbau durch die Deutsche Telekom gegen eine Zahlung einer Beihilfe (5,5 Mio. Euro). Dabei wurden bis 2016 rund 300 Kabelverzweiger erschlossen. Ein Erweiterungsprojekt zur Erschließung von Schulen und Krankenhäuser konnte Ende 2019 abgeschlossen werden.Im dritten Bauabschnitt, der die Glasfaseranbindung von 48 Gewerbegebieten und Beseitigung von weißen Flecken im Landkreis zum Ziel hatte, konnte eine 90%ige Förderung für den Investitionszuschuss von 10,6 Millionen Euro generiert werden. Das Vorhaben soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Bezüglich des eigenwirtschaftlichen Ausbaus im Landkreis ist eine erfreuliche Dynamik zu verzeichnen. Aktuell sind nahezu alle Kommunen im Fokus der Ausbautätigkeiten.
Landkreis Marburg-Biedenkopf: Abschluss des flächendeckenden Ausbaus durch die Deutsche Telekom (ohne Stadtgebiet Marburg) zur Jahresmitte 2015. Dabei wurden 531 Kabelverzweiger erschlossen. Ein Erweiterungsprojekt wurde Mitte 2021 abgeschlossen und versorgt jene Gebiete, die für eine Nachverdichtung in Frage kommen. Ebenso wurde ein Gewerbeprojekt für 20 Kommunen gestartet und nahezu abgeschlossen. Auch hier erfolgte der Ausbau durch die Deutsche Telekom und soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Es wurden ca. 4.400 Unternehmensstandorte in Gewerbegebieten mit FTTH ausgebaut werden. Die Investitionskosten betragen ca. 15,8 Mio €. Davon musste eine Wirtschaftlichkeitslücke von ca. 13,8 Mio € ausgeglichen werden. Diese wurde finanziert durch ca. 7,1 Mio € Bundes-, 5,4 Mio € Landes- und 1,3 Mio € Kommunalmittel. Parallel läuft der eigenwirtschaftliche Ausbautätigkeiten durch die Deutsche Glasfaser, die Deutsche Telekom und die GlasfaserPlus auf Hochtouren. Ein ergänzender Fördermittelbescheid zum Anschluss von voraussichtlich nicht erschlossenen Gebäuden konnte im Juli 2022 in Empfang genommen werden.
Vogelsbergkreis: Beteiligt an der Breitbandinfrastrukturgesellschaft Oberhessen GmbH (bigo). Flächendeckender Ausbau sowohl durch eigenfinanzierte Aktivitäten der Deutschen Telekom als auch im Deckungslückenmodell. Der Projektstart für den geförderten Ausbau erfolgte im September 2019. Der Spatenstich für den Eigenausbau der Telekom in den Kommunen Lauterbach, Alsfeld, Romrod und Schlitz fand zuvor bereits im März 2017 statt und konnte Anfang 2022 abgeschlossen werden. Neben den privaten Haushalten werden im Ausbauverfahren auch die Schulen und Gewerbegebiete mit direkten Glasfaseranschlüssen versorgt. Der Vogelsbergkreis ist zudem einer der Vorreiter des eigenwirtschaftlichen Ausbaus mit einer herausragenden Dynamik. Haupttreiber der Aktivitäten sind die Firmen Goetel und TNG, die in nahezu allen Kommunen des Vogelsbergkreises aktiv sind. Die Stadt Lauterbach strebt einen flächendeckenden Glasfaserausbau im gesamten Gemeindegebiet an und konnte dazu bereits einen Fördermittelbescheid des Bundes entgegennehmen.